
Foto: iStock/mirceax
Name:
Bisamratte
Wissenschaftlicher Name:
Ondatra zibethicus
Klasse:
Säugetiere
Ordnung:
Nagetiere
Familie:
Wühlmäuse
Aussehen
Größe:
20 – 40 cm (Kopf-Rumpf-Länge), Schwanz 20 – 30 cm
Gewicht:
0,8 – 2 kg
Alter:
3 – 5 Jahre
Nahrung
Wasserpflanzen, Wurzeln, Gräser, gelegentlich kleine Wirbellose
Verbreitung
Ursprünglich Nordamerika, heute in Europa und Asien eingeschleppt
Spuren
Heimsich oder Invasiv
Ursprünglich Nordamerika, in Europa als invasive Art eingestuft
Lebensweise
Dämmerungs- und nachtaktiv, territoriale Tiere
Lebensraum
Stillgewässer, Flüsse, Seen und Sümpfe mit dichter Ufervegetation
Feinde
Greifvögel, Füchse, Otter
Gefährdet?
Keine Daten, da invasive Art
Unterschied Biber, Nutria, Bisamratte
Interessante Fakten
- Kein echter Rattenverwandter: Trotz ihres Namens gehört die Bisamratte zur Familie der Wühlmäuse, nicht zu den echten Ratten.
- Schwimmkünstler: Mit ihren kräftigen Hinterbeinen und Schwimmhäuten kann die Bisamratte problemlos längere Strecken im Wasser zurücklegen.
- Burgenbauer: Bisamratten bauen komplexe Unterwasserhöhlen und Nester aus Pflanzenmaterial.
- Rekordfortpflanzung: Weibchen können bis zu drei Würfe im Jahr haben, mit jeweils 4–8 Jungen pro Wurf.
- Invasiver Einfluss: In Europa wurde die Bisamratte eingeführt und gilt heute als invasive Art, die Uferböschungen destabilisieren kann.
- Fell mit Geschichte: Ihr dichtes Fell war einst ein begehrter Rohstoff in der Pelzindustrie.
- Vegetarier: Die Bisamratte ernährt sich überwiegend von Wasserpflanzen, ergänzt durch Wurzeln und Gräser.
- Gute Schwimmer und Taucher: Sie können bis zu 15 Minuten unter Wasser bleiben, um Nahrung zu suchen oder sich zu verstecken.
- Kämpferische Einzelgänger: Trotz ihrer geselligen Fortpflanzungszeit verteidigen sie ihre Territorien aggressiv.
- Kein Winterschlaf: Die Bisamratte bleibt das ganze Jahr über aktiv, auch in eisigen Wintermonaten.
Häufig gestellte Fragen
Woher kommt die Bisamratte?
Die Bisamratte stammt ursprünglich aus Nordamerika. Sie wurde jedoch im 20. Jahrhundert nach Europa und Asien eingeführt, wo sie sich erfolgreich ausgebreitet hat.
Ist die Bisamratte eine Ratte?
Nein, die Bisamratte gehört zur Familie der Wühlmäuse und ist keine echte Ratte. Ihr Name leitet sich von ihrer äußeren Ähnlichkeit mit Ratten ab.
Wie ist der Pelz der Bisamratte?
Der Pelz der Bisamratte ist dicht und wasserabweisend, was sie perfekt an das Leben im Wasser anpasst. Früher war ihr Fell ein begehrter Rohstoff in der Pelzindustrie.
Was fressen Bisamratten?
Bisamratten ernähren sich hauptsächlich von Wasserpflanzen, Wurzeln, Schilf und Gräsern. Gelegentlich fressen sie auch kleine wirbellose Tiere.
Wie groß wird die Bisamratte?
Die Bisamratte erreicht eine Körperlänge von 20–40 cm, hinzu kommt ein abgeflachter Schwanz von 20–30 cm. Sie wiegt etwa 0,8–2 kg.
Ist die Bisamratte das Gleiche wie eine Nutria?
Nein, Bisamratten und Nutrias sind unterschiedliche Arten. Die Nutria ist ein aus Südamerika stammendes Nagetier und deutlich größer als die Bisamratte. Beide werden jedoch oft verwechselt, da sie ähnliche Lebensräume teilen.
Schaue dir hier unseren ultimativen Vergleich von Nutria, Biber und Bisamratte an:
Unterschied Biber, Nutria, Bisamratte
Videos
Downloadbereich
Bisamratte Steckbrief
Sichere dir den kostenlosen Steckbrief zum Bisamratte – und über 100 weitere spannende Wildtier-PDFs für Unterricht, Naturpädagogik oder zuhause. Einfach E-Mail eintragen und los geht’s!
Interessante und spannende Artikel
Graureiher
Mit seinem eleganten Gang, der aufrechten Haltung und dem durchdringenden Blick ist der Graureiher ein faszinierender Bewohner unserer Gewässer. Ob an einem ruhigen Teich im Stadtpark oder am Ufer eines Flusses – er bleibt oft unbemerkt, bis er mit blitzschnellem Stoß seine Beute fängt. Als Symbol für Ruhe, Geduld und Anpassungsfähigkeit steht er exemplarisch für das Leben an der Grenze zwischen Wildnis und Zivilisation – und zeigt, wie wichtig naturnahe Lebensräume auch mitten in Europa sind.
Merlin
Im Winter fliegt ein kleiner, pfeilschneller Schatten über die norddeutschen Moore – der Merlin. Als kleinster Falke Europas ist er trotz seiner Größe ein äußerst geschickter Jäger, der selbst flinke Singvögel im Flug schlägt. Während er in Skandinavien und Schottland brütet, kommt er in den kalten Monaten nach Deutschland, wo er in offenen Landschaften nach Nahrung sucht. Wer ihn entdeckt, erlebt einen seltenen Gast mit beeindruckenden Flugkünsten.
Steinadler
Hoch oben in den bayerischen Alpen kreist ein lautloser Schatten: der Steinadler. Mit seiner gewaltigen Flügelspannweite und seiner eindrucksvollen Präsenz ist er der König der Lüfte. Doch obwohl er wie ein Sinnbild unberührter Natur wirkt, ist er in Deutschland selten geworden. Schutzmaßnahmen, Forschung und Rücksichtnahme im Lebensraum sind entscheidend, um diesen beeindruckenden Greifvogel auch für kommende Generationen zu bewahren.
Schleiereule
Die Schleiereule wirkt wie ein Wesen aus einer anderen Welt – mit ihrem bleichen Gesicht, dem leisen Flug und dem geheimnisvollen Ruf. Tagsüber verborgen, durchstreift sie nachts die Felder auf der Suche nach Mäusen und anderen Kleintieren. In Deutschlands Kulturlandschaft ist sie ein wertvoller Helfer der Landwirtschaft – und zugleich ein faszinierendes Symbol für die stille Schönheit der Nacht. Ihre Zukunft hängt jedoch stark von unserem Schutz ab: Nur wer Lebensräume erhält, bewahrt auch diese besondere Eule.
Pirol
Wenn im Mai das dichte Laub der Wälder zum Leben erwacht, erklingt aus den Baumwipfeln ein klarer, flötender Gesang: Der Pirol ist zurück. Selten zeigt er sich offen – doch wer ihn sieht, wird ihn nie vergessen. Mit seinem sonnengelben Gefieder und seinem melodischen Ruf ist er einer der schönsten, aber auch geheimnisvollsten Vögel Deutschlands. Als Zugvogel kommt er aus Afrika, bleibt nur wenige Monate, brütet in luftigen Höhen – und verschwindet im Spätsommer wieder lautlos.
Nandu
Kaum zu glauben, aber wahr: Inmitten der norddeutschen Felder laufen Dutzende Nandus frei herum – große, flugunfähige Vögel, die ursprünglich aus Südamerika stammen. Was mit einigen ausgebrochenen Tieren begann, hat sich zu einer stabilen Population entwickelt. Die Vögel haben sich an das Leben in Deutschland hervorragend angepasst und bieten Naturliebhabern ein faszinierendes Bild – auch wenn ihre Anwesenheit nicht unumstritten ist.
Hausrotschwanz
Der Hausrotschwanz ist ein vertrauter Nachbar vieler Menschen in Europa – oft kaum bemerkt, aber fast überall zu finden. Mit seinem leuchtend roten Schwanz, seinem aufmerksamen Blick und seinem kratzigen Gesang gehört er zu den ersten Boten des Frühlings. Ursprünglich ein Felsenbewohner, hat er sich die Städte und Dörfer Europas erobert – ein Symbol für Anpassungsfähigkeit und stille Nähe zur Natur.
Halsbandsittich
Der Halsbandsittich bringt Farbe und Leben in unsere Städte – mit seinem leuchtend grünen Gefieder und seinem markanten Ruf ist er nicht zu überhören. Ursprünglich aus den Tropen stammend, hat er sich überraschend gut an das Leben in Deutschland angepasst. In Städten wie Köln und Wiesbaden ist er längst zum Teil des urbanen Lebensraums geworden – ein faszinierendes Beispiel für tierische Anpassungskraft im Anthropozän.
Auerhahn
Kaum ein anderer Vogel steht so symbolisch für die unberührte Waldwildnis wie der Auerhahn. Mit seinem eindrucksvollen Balzverhalten, seiner imposanten Größe und seiner stillen Lebensweise ist er ein heimlicher König der Wälder – doch seine Zukunft in Mitteleuropa hängt vom Schutz seiner sensiblen Lebensräume ab. In Deutschlands Hochlagen kämpft der Auerhahn ums Überleben, unterstützt von engagierten Schutzprogrammen und naturbewussten Menschen.
Wanderfalke
Der Wanderfalke gilt als das schnellste Tier der Welt und fasziniert durch seine spektakulären Jagdflüge. Einst vom Aussterben bedroht, erlebt er dank intensiver Schutzprogramme ein beeindruckendes Comeback – auch in Deutschlands Städten, wo Kirchtürme und Hochhäuser als moderne Felsen dienen.