Der Wolf ist zurück in Hessen

Seitdem sich der Wolf in Deutschland wieder ausbreitet, gibt es Diskussionen über seine Anwesenheit. Viele Nutztierhalter befürchteten mit steigender Zahl auch mehr Nutztierrisse. Die aktuellen Zahlen belegen nun, es gibt in Hessen zwar mehr Wölfe, aber die Anzahl der gerissenen Nutztiere ist gesunken.

Hunderte Wölfe in Hessen

Im Letzten Monitoring-Jahr 2021/2022 gab es in Hessen sieben Wolfterritorien, drei von Ihnen mit einem Wolfspaar. Bei einem dieser Paare bei Rüdesheim im Rheingau-Taunus-Kreis konnten mindestens drei Welpen nachgewiesen werden. Da Wölfe weite Strecken zurücklegen können, kommt es immer wieder vor, dass einzelne Wölfe in Hessen kurz bestätigt werden und dann nicht mehr nachgewiesen werden können. So ist die längste nachgewiesene Strecke einer Studie von Wölfen in Deutschland von einem Wolf in 2008. Er legte von seinem Elternrudel in Sachsen innerhalb von 60 Tagen 1550 km bis nach Minsk in Belarus zurück. Zusammen mit den einzelnen Wölfen ohne Territorium gab es in Hessen 2021 über 100 bestätigte Wolfsnachweise, ohne eine aktive Ansiedlung durch den Menschen.

Mehr Wölfe und weniger Nutztierrisse

Obwohl die Anzahl der Wölfe in Hessen steigt, ging die Anzahl der bestätigten Nutztierrisse in den letzten drei Jahren stark zurück. Im Monitoring-Jahr 2019/20 gab noch 12 Nutztierrisse, zuletzt waren es im nur noch 2. Dieser drastische Rückgang lässt sich wahrscheinlich auf den besseren Schutz der Nutztiere und der Öffentlichkeitsarbeit der Behörden zurückführen.

Wildbrücke zeigt ein Diagramm Bestätigte Nutztierrisse
Wildbrücke zeigt ein Diagramm Wolfsnachweise Hessen

Was frisst der Wolf?

Neueste Studien zur Nahrungsaufnahme des Wolfes zeigen, dass lediglich 1 % der vom Wolf aufgenommenen Nahrung Nutztiere (meist Schafe und Ziegen) sind. Dass sich Wölfe am meisten von Rehen, gefolgt von Wildschweinen und Rotwild ernähren, zeigt, dass der Wolf an die Jagd auf das sogenannte Schalenwild (95 %) angepasst ist. Die Wildtierbestände in Hessen gelten als hoch, sodass dem Wolf genügend Nahrung in Form von Wild zur Verfügung steht. Allerdings unterscheidet der Wolf nicht zwischen Wild- und Nutztieren und bejagt die Beute, die mit einem geringen Energieaufwand gerissen werden kann. Der Schutz der Nutztiere ist daher trotzdem ein zentraler Bestandteil des Wolfsmanagements.

Wildbrücke zeigt ein Diagramm Nahrungsanalyse Wolf

Präventionsmaßnahmen werden von staatlicher Seite finanziell und beratend unterstützt, wo Wölfe ansässig sind oder der Verdacht besteht, dass Wölfe Nutztiere angreifen. Das Vorkommen des Wolfes wird verfolgt und sind essenzieller Bestandteil des Wolfsmanagements in Hessen.

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