Name:
Gams, Gemse
Wissenschaftlicher Name:
Rupicapra rupicapra
Klasse:
Säugetiere
Ordnung:
Paarhufer
Familie:
Hornträger
Aussehen
Größe:
110 – 130 cm Körperlänge, Schulterhöhe 70 – 85 cm
Gewicht:
25 – 50 kg
Alter:
15 – 20 Jahre
Nahrung
Gräser, Kräuter, Blätter, Triebe, Moose, Flechten
Verbreitung
Alpen, Karpaten, Apennin, Balkan und Kaukasus
Spuren
Heimsich oder Invasiv
Hochgebirge Europas
Lebensweise
Tagaktiv, häufig in Gruppen (Rudel oder Schar)
Lebensraum
Hochgebirge und alpine Regionen
Feinde
Steinadler, Luchse, Wölfe; Jungtiere auch Füchse
Gefährdet?
Vorwarnliste
Deutschland ist verpflichtet, regelmäßig die Gämsenbestände zu überwachen (FFH-Art, Anhang V). Allerdings gibt es kaum Daten, abgesehen von Jagdstrecken. In Bayern nehmen die Bestände vielerorts ab, bedingt durch die Aufhebung der Schonzeiten (Regierung von Oberbayern 2014) und intensive Bejagung, oft ohne Rücksicht auf Alters- und Geschlechterstruktur (Aulagnier et al. 2008, Deutsche Wildtier Stiftung 2018). Falsches Weidemanagement (z. B. Mason et al. 2014) und zunehmender alpiner Tourismus verursachen zusätzlichen Stress (z. B. Gander & Ingold 1997, Schnidrig-Petrig & Ingold 2001), vor allem während der Setzzeit und im Winter. Störungen in dieser Phase wirken sich besonders negativ auf die Kondition aus (Arnold 2015). Durch Klimaerwärmung und steigende Durchschnittstemperaturen (Arnold 2015) müssen Gämsen in höhere Lagen ausweichen, wo das Nahrungsang
Einstufung in die Rote-Liste-Kategorien
Ausgestorben oder verschollen
Vom Aussterben bedroht
Stark gefährdet
Gefährdet
Gefährdung unbekannten
Ausmaßes
Extrem selten
Vorwarnliste
Ungefährdet
Vorwarnliste
Quelle: www.rote-liste-zentrum.de
Interessante Fakten
- Gämsen können Steilhänge mit einer Neigung von bis zu 45 Grad erklimmen.
- Ihre Hörner, auch Krucken genannt, wachsen lebenslang und zeigen Alter und Geschlecht.
- Gämsen haben ein dichtes Winterfell, das sie vor extremer Kälte schützt.
- Sie sind Meister der Anpassung an extreme Lebensbedingungen in den Bergen.
- Während der Brunft liefern sich Böcke beeindruckende Kämpfe um die Weibchen.
- Gämsen besitzen ausgezeichnete Augen, die auch in der Dämmerung scharf sehen.
- Ihr Hauptfeind in der Luft ist der Steinadler, der vor allem junge Gämsen jagt.
- Gämsen leben in Gruppen, die oft aus Weibchen und Jungtieren bestehen.
- Böcke verlassen die Gruppen nach der Jugend und leben meist als Einzelgänger.
- Trotz ihrer alpinen Herkunft kommen Gämsen auch in tieferen Waldgebieten vor.
Häufig gestellte Fragen
Wo leben Gämsen?
Gämsen leben vor allem in den Alpen und Gebirgen Europas, wie den Karpaten oder Pyrenäen, und bevorzugen felsige, steile Hänge und alpine Regionen.
Wie sieht eine Gams aus?
Gämsen haben ein braunes Fell, das im Winter dunkler wird, sowie eine helle Unterseite. Auffällig sind ihre gebogenen, schwarzen Hörner und die dunklen Gesichtsmarkierungen.
Was frisst eine Gams?
Gämsen sind Pflanzenfresser und ernähren sich von Gräsern, Kräutern, Sträuchern und Moosen. Im Winter fressen sie auch Rinde und Flechten.
Wie alt werden Gämse?
Gämsen können in freier Wildbahn etwa 12 bis 15 Jahre alt werden, in seltenen Fällen sogar bis zu 20 Jahre.
Wann sind Gämsen aktiv?
Gämsen sind tagaktiv, besonders in den Morgen- und Abendstunden, wenn sie nach Nahrung suchen. In belebten Gebieten können sie ihre Aktivität jedoch in die Dämmerung verlegen, um Menschen auszuweichen.
Downloadbereich
Gams Steckbrief
Hier kannst du dir den Gams Steckbrief kostenlos herunterladen
Interessante und spannende Artikel
Ziesel
Das Ziesel zählt zu den seltensten und unbekanntesten Säugetieren Europas und war früher auch in Teilen Deutschlands heimisch. Es lebt in offenen Landschaften, wo es in Kolonien unterirdische Baue gräbt. Mit seiner geringen Körpergröße, den großen Augen und dem hellbraunen Fell ist es perfekt an das Leben in Graslandschaften angepasst. Doch intensiver Ackerbau und der Verlust von Trockenrasen haben das Ziesel aus Deutschland verschwinden lassen. Heute sind Schutzmaßnahmen in Ländern wie Österreich und Tschechien essenziell, um die Art zu bewahren und zu fördern.
Moschusochse
Moschusochsen beeindrucken mit ihrem massigen Körperbau und ihrer dichten Fellschicht, die sie vor eisigen Temperaturen schützt. Ihre sozialen Herdenstrukturen sind ein faszinierendes Beispiel für Anpassung und Schutz. Droht Gefahr, stellen sich die Tiere in einem engen Kreis auf, wobei die Kälber im Inneren geschützt werden. Diese Überlebenskünstler ernähren sich hauptsächlich von Flechten, Moosen und anderen Tundrapflanzen, die sie auch im tiefsten Winter unter dem Schnee freilegen. Obwohl sie nicht als gefährdet gelten, wirken sich der Klimawandel und die schmelzenden Eislandschaften zunehmend auf ihre Lebensräume aus.
Igel
Igel sind bekannt für ihr markantes Äußeres mit bis zu 8000 Stacheln, die sie als Schutz vor Fressfeinden aufstellen können. Der kleine Säuger ist ein Meister im Aufspüren von Insekten und Schnecken, weshalb er gerne in naturnahen Gärten unterwegs ist. In den kälteren Monaten hält der Igel Winterschlaf, um Energie zu sparen. Doch der Verlust natürlicher Lebensräume und der Straßenverkehr setzen ihm immer mehr zu. In unserem Steckbrief erfahren Sie, wie Sie dem Igel helfen und ihn besser verstehen können.
Rothirsch
Der Rothirsch gilt als das größte wildlebende Landsäugetier Deutschlands. Männliche Hirsche sind an ihrem eindrucksvollen Geweih zu erkennen, das sie jährlich abwerfen und neu bilden. Während der Brunftzeit liefern sich die Männchen spektakuläre Kämpfe, um die Gunst der Weibchen. Der Rothirsch ist vor allem dämmerungs- und nachtaktiv und lebt in Rudeln. Dank strenger Schutzmaßnahmen sind die Bestände in Deutschland stabil, jedoch stellen Verkehrsunfälle und Lebensraumverluste eine Gefahr dar.
Fischotter
Der Fischotter (Lutra lutra) gehört zu den beeindruckendsten Bewohnern unserer Gewässer. Mit seinem stromlinienförmigen Körper, den Schwimmhäuten und seinem dichten Fell ist er perfekt an das Leben im Wasser angepasst. Einst stark gefährdet, profitieren Fischotter heute von strengem Naturschutz und kehren langsam in ihre natürlichen Lebensräume zurück. Dennoch bleibt sauberes Wasser essenziell für ihr Überleben.
Polarfuchs
Der Polarfuchs ist ein Meister der Anpassung an extreme Lebensbedingungen. Sein dichter Pelz und seine kurzen Gliedmaßen schützen ihn vor den eisigen Temperaturen der Arktis, wo er selbst bei minus 50 Grad überlebt. Die Farbe seines Fells wechselt saisonal: Im Winter ist es schneeweiß, um ihn in der Landschaft zu tarnen, im Sommer wird es graubraun, passend zur Tundra. Mit seiner hohen Fortpflanzungsrate und seiner Fähigkeit, auch unter härtesten Bedingungen Nahrung zu finden, trotzt der Polarfuchs den Herausforderungen seines rauen Lebensraums.
Feldhamster
Der Feldhamster (Cricetus cricetus) gehört zu den auffälligsten Nagetieren Europas. Mit seinem bunten Fell, bestehend aus brauner, weißer und schwarzer Färbung, hebt er sich deutlich von anderen Kleinsäugern ab. Als Bewohner von Feldern und Wiesen ist der Feldhamster vor allem durch seine komplexen unterirdischen Bauten bekannt. Diese dienen ihm als Schutz, Lager und Brutstätte. Doch trotz seiner Anpassungsfähigkeit schrumpfen die Bestände rasant – intensive Landwirtschaft und Lebensraumverlust setzen dem Tier stark zu. Mit gezielten Schutzprogrammen wird versucht, den „kleinen Landwirt“ vor dem Aussterben zu bewahren.
Wisent
Der Wisent, auch europäischer Bison genannt, ist ein beeindruckendes Symbol für die Rückkehr wilder Großtiere in Europa. Mit seiner massigen Statur und einer Schulterhöhe von bis zu zwei Metern zählt er zu den größten Säugetieren des Kontinents. Einst fast ausgestorben, verdanken wir heutige Populationen erfolgreichen Schutz- und Wiederansiedlungsprogrammen. Er lebt bevorzugt in Wäldern und ernährt sich von Gräsern, Kräutern und Rinde. Wissenswert: Wisente spielen eine wichtige Rolle im Ökosystem, da sie durch ihre Lebensweise die Artenvielfalt fördern.
Steinmarder
Der Steinmarder (Martes foina) ist ein Allesfresser und bekannt für seine Nähe zu menschlichen Siedlungen. Mit seinem rotbraunen Fell, dem weißen Kehlfleck und seiner Fähigkeit, problemlos auf Dachböden zu klettern, ist er faszinierend und zugleich oft unbeliebt. In unserem kostenlosen Steckbrief erfährst du mehr über seinen Lebensraum, seine Ernährung und seine Verbreitung.
Feldhase
Der Feldhase ist ein Symbol der Kulturlandschaft Europas. Als ausgezeichneter Sprinter erreicht er bis zu 70 km/h und lebt bevorzugt in offenen Landschaften wie Feldern und Wiesen. Leider sind seine Bestände durch Lebensraumverlust gefährdet.