Foto: iStock/Marcin Wojciechowski
Name:
Rentier
Wissenschaftlicher Name:
Rangifer tarandus
Klasse:
Säugetiere
Ordnung:
Paarhufer
Familie:
Hirsche
Aussehen
Größe:
Schulterhöhe zwischen 85 und 150 cm, Länge bis zu 210 cm
Gewicht:
bis 300 kg
Alter:
12 bis 15 Jahre in freier Wildbahn
Nahrung
Gräser, Flechten, Moose, Kräuter und im Winter auch Baumrinde und Zweige
Verbreitung
Zirkumpolare Regionen – Nordamerika, Nordeuropa und Nordasien
Spuren
Losung
Foto: iStock/LOJ5407
Heimsich oder Invasiv
Nordpolargebiete und subpolare Regionen
Lebensweise
Rentieren ziehen oft in großen Herden umher, besonders während der Wanderungen im Frühjahr und Herbst. Sie sind an das Leben in kalten Klimazonen angepasst und legen große Distanzen auf der Suche nach Nahrung zurück.
Lebensraum
Tundra, boreale Wälder und subpolare Gebiete
Feinde
Wölfe, Bären und Luchse; Jungtiere sind zusätzlich von Greifvögeln bedroht
Gefährdet?
In freier Wildbahn sind manche Rentierpopulationen durch Klimawandel, Lebensraumverlust und menschliche Einflüsse gefährdet.
Interessante Fakten
- Rentiere sind die einzigen Hirsche, bei denen sowohl Männchen als auch Weibchen Geweihe tragen. Weibchen werfen ihre Geweihe nach dem Winter ab, Männchen bereits nach der Paarungszeit im Herbst.
- Rentiere legen jährlich einige der weitesten Wanderungen im Tierreich zurück. Manche Herden wandern über 5.000 Kilometer pro Jahr, was ihnen hilft, stets neue Nahrungsquellen zu finden.
- Im Winter überleben Rentiere in der kargen Tundra, indem sie Flechten (auch als „Rentiermoos“ bekannt) fressen. Sie besitzen spezielle Enzyme, die ihnen helfen, die harten Pflanzenbestandteile zu verdauen.
- Rentiere haben breite, flexible Hufe, die ihnen bei Schnee und Eis Halt geben. Im Sommer werden ihre Hufe weicher und verbreitern sich, was das Wandern auf weichen Böden erleichtert.
- Ihre Augen ändern die Farbe von Gold im Sommer zu Blau im Winter, was ihnen hilft, das wenige Licht im Polarwinter besser zu nutzen.
- Das Rentierfell ist hohl und isoliert gut gegen die Kälte. Dadurch können sie selbst extreme Temperaturen von bis zu -50 °C überstehen.
- Rentiere gehören zu den Säugetieren mit den schnellstwachsenden Geweihen. Ein Geweih kann innerhalb eines Sommers um bis zu 2,5 Zentimeter pro Tag wachsen.
- Rentiere sind nicht nur Symbolfiguren in der Folklore (wie in den Geschichten um den Weihnachtsmann), sondern auch ein bedeutendes Nutztier für indigene Völker wie die Samen, die sie wegen ihres Fleisches, Fells und ihrer Milch halten.
Häufig gestellte Fragen
Wie wird Rentier geschrieben?
Das Wort „Rentier“ wird genau so geschrieben: Rentier.
Wie heißt Rentier auf Englisch?
Rentier heißt auf Englisch reindeer.
Was frisst ein Rentier?
Ein Rentier frisst hauptsächlich Gräser, Flechten, Moose und Kräuter. Im Winter ernährt es sich oft von Flechten, die auch als „Rentiermoos“ bekannt sind, sowie von Baumrinde und kleinen Zweigen, um in der kargen Tundra überleben zu können.
Videos
Video: pixabay/brigachtal
Downloadbereich
Rentier Steckbrief
Hier kannst du dir den Rentier Steckbrief kostenlos herunterladen
Interessante und spannende Artikel
Ziesel
Das Ziesel zählt zu den seltensten und unbekanntesten Säugetieren Europas und war früher auch in Teilen Deutschlands heimisch. Es lebt in offenen Landschaften, wo es in Kolonien unterirdische Baue gräbt. Mit seiner geringen Körpergröße, den großen Augen und dem hellbraunen Fell ist es perfekt an das Leben in Graslandschaften angepasst. Doch intensiver Ackerbau und der Verlust von Trockenrasen haben das Ziesel aus Deutschland verschwinden lassen. Heute sind Schutzmaßnahmen in Ländern wie Österreich und Tschechien essenziell, um die Art zu bewahren und zu fördern.
Moschusochse
Moschusochsen beeindrucken mit ihrem massigen Körperbau und ihrer dichten Fellschicht, die sie vor eisigen Temperaturen schützt. Ihre sozialen Herdenstrukturen sind ein faszinierendes Beispiel für Anpassung und Schutz. Droht Gefahr, stellen sich die Tiere in einem engen Kreis auf, wobei die Kälber im Inneren geschützt werden. Diese Überlebenskünstler ernähren sich hauptsächlich von Flechten, Moosen und anderen Tundrapflanzen, die sie auch im tiefsten Winter unter dem Schnee freilegen. Obwohl sie nicht als gefährdet gelten, wirken sich der Klimawandel und die schmelzenden Eislandschaften zunehmend auf ihre Lebensräume aus.
Igel
Igel sind bekannt für ihr markantes Äußeres mit bis zu 8000 Stacheln, die sie als Schutz vor Fressfeinden aufstellen können. Der kleine Säuger ist ein Meister im Aufspüren von Insekten und Schnecken, weshalb er gerne in naturnahen Gärten unterwegs ist. In den kälteren Monaten hält der Igel Winterschlaf, um Energie zu sparen. Doch der Verlust natürlicher Lebensräume und der Straßenverkehr setzen ihm immer mehr zu. In unserem Steckbrief erfahren Sie, wie Sie dem Igel helfen und ihn besser verstehen können.
Rothirsch
Der Rothirsch gilt als das größte wildlebende Landsäugetier Deutschlands. Männliche Hirsche sind an ihrem eindrucksvollen Geweih zu erkennen, das sie jährlich abwerfen und neu bilden. Während der Brunftzeit liefern sich die Männchen spektakuläre Kämpfe, um die Gunst der Weibchen. Der Rothirsch ist vor allem dämmerungs- und nachtaktiv und lebt in Rudeln. Dank strenger Schutzmaßnahmen sind die Bestände in Deutschland stabil, jedoch stellen Verkehrsunfälle und Lebensraumverluste eine Gefahr dar.
Fischotter
Der Fischotter (Lutra lutra) gehört zu den beeindruckendsten Bewohnern unserer Gewässer. Mit seinem stromlinienförmigen Körper, den Schwimmhäuten und seinem dichten Fell ist er perfekt an das Leben im Wasser angepasst. Einst stark gefährdet, profitieren Fischotter heute von strengem Naturschutz und kehren langsam in ihre natürlichen Lebensräume zurück. Dennoch bleibt sauberes Wasser essenziell für ihr Überleben.
Polarfuchs
Der Polarfuchs ist ein Meister der Anpassung an extreme Lebensbedingungen. Sein dichter Pelz und seine kurzen Gliedmaßen schützen ihn vor den eisigen Temperaturen der Arktis, wo er selbst bei minus 50 Grad überlebt. Die Farbe seines Fells wechselt saisonal: Im Winter ist es schneeweiß, um ihn in der Landschaft zu tarnen, im Sommer wird es graubraun, passend zur Tundra. Mit seiner hohen Fortpflanzungsrate und seiner Fähigkeit, auch unter härtesten Bedingungen Nahrung zu finden, trotzt der Polarfuchs den Herausforderungen seines rauen Lebensraums.
Feldhamster
Der Feldhamster (Cricetus cricetus) gehört zu den auffälligsten Nagetieren Europas. Mit seinem bunten Fell, bestehend aus brauner, weißer und schwarzer Färbung, hebt er sich deutlich von anderen Kleinsäugern ab. Als Bewohner von Feldern und Wiesen ist der Feldhamster vor allem durch seine komplexen unterirdischen Bauten bekannt. Diese dienen ihm als Schutz, Lager und Brutstätte. Doch trotz seiner Anpassungsfähigkeit schrumpfen die Bestände rasant – intensive Landwirtschaft und Lebensraumverlust setzen dem Tier stark zu. Mit gezielten Schutzprogrammen wird versucht, den „kleinen Landwirt“ vor dem Aussterben zu bewahren.
Gams
Die Gams, auch Gemse genannt, ist ein Symbol des alpinen Lebensraums. Mit ihrem geschmeidigen Körperbau und den charakteristischen Hörnern ist sie perfekt an das raue Gebirgsklima angepasst. Ihre Nahrung umfasst Gräser, Kräuter und Moose, während sie in luftigen Höhen lebt. Besonders spannend ist die Paarungszeit im Winter, wenn Böcke um die Gunst der Weibchen kämpfen. Erfahre mehr über dieses faszinierende Wildtier in unserem ausführlichen Steckbrief!
Wisent
Der Wisent, auch europäischer Bison genannt, ist ein beeindruckendes Symbol für die Rückkehr wilder Großtiere in Europa. Mit seiner massigen Statur und einer Schulterhöhe von bis zu zwei Metern zählt er zu den größten Säugetieren des Kontinents. Einst fast ausgestorben, verdanken wir heutige Populationen erfolgreichen Schutz- und Wiederansiedlungsprogrammen. Er lebt bevorzugt in Wäldern und ernährt sich von Gräsern, Kräutern und Rinde. Wissenswert: Wisente spielen eine wichtige Rolle im Ökosystem, da sie durch ihre Lebensweise die Artenvielfalt fördern.
Steinmarder
Der Steinmarder (Martes foina) ist ein Allesfresser und bekannt für seine Nähe zu menschlichen Siedlungen. Mit seinem rotbraunen Fell, dem weißen Kehlfleck und seiner Fähigkeit, problemlos auf Dachböden zu klettern, ist er faszinierend und zugleich oft unbeliebt. In unserem kostenlosen Steckbrief erfährst du mehr über seinen Lebensraum, seine Ernährung und seine Verbreitung.