Name:
Marderhund
Wissenschaftlicher Name:
Nyctereutes procyonoides
Klasse:
Säugetiere
Ordnung:
Raubtiere
Familie:
Hunde
Aussehen
Größe:
50 – 65 cm, hinzu kommt der Schwanz mit 15 – 25 cm
Gewicht:
4 – 10 kg
Alter:
6 – 8 Jahre
Nahrung
Allesfresser, Früchte, Nüsse, Blätter, Wurzeln, Mais, Getreide, Mäuse, Maulwürfe, Vögel, Fische, Kröten, Schnecken, Insekten, Vogeleier, Aas
Verbreitung
Asien, Ost- und Mitteleuropa
Spuren
Heimsich oder Invasiv
Der Marderhund stammt ursprünglich aus Ostasien und gelangte über einen besonderen Weg nach Europa. In den 1930er Jahren wurde er in der damaligen Sowjetunion für die Pelzindustrie in großem Stil gezüchtet und teils gezielt freigesetzt, um neue Populationen aufzubauen. Viele Tiere entkamen jedoch auch aus Pelztierfarmen und breiteten sich unkontrolliert nach Westen aus. Aufgrund seiner hohen Anpassungsfähigkeit und seines breiten Nahrungsspektrums etablierte sich der Marderhund in verschiedenen Lebensräumen und erreichte schließlich Deutschland. Heute zählt er zu den invasiven Arten in Europa.
Lebensweise
Dämmerungs- und nachtaktives Tier
Lebensraum
Wälder mit dichtem Unterholz
Feinde
Greifvögel, Wolf
Gefährdet?
Der Marderhund hat zurzeit noch den Staus unbewertet.
Einstufung in die Rote-Liste-Kategorien
Ausgestorben oder verschollen
Vom Aussterben bedroht
Stark gefährdet
Gefährdet
Gefährdung unbekannten
Ausmaßes
Extrem selten
Vorwarnliste
Ungefährdet
Ungefährdet
Quelle: www.rote-liste-zentrum.de
Interessante Fakten
- Der Marderhund weist Ähnlichkeiten zu Waschbären auf, ist mit ihm aber nicht verwandt.
- Waschbären haben, anders als die Marderhunde, einen geringelten Schwanz.
- Marderhunde haben eine geteilte Gesichtsmaske.
- Sie können nicht auf Bäume klettern.
- Sie halten Winterruhe
- In den meisten Bundesländern steht der Marderhund auf der Liste der jagdbaren Arten und darf somit gejagt werden.
- In Japan gilt der (heimische) Tanuki (Marderhund) als Fabeltier. Der Tanuki ist ein Symbol für einen draufgängerischen Trunkenbold. Vor Restaurants stehen oft übergroße Tanuki-Figuren, sie sollen zum Trinken einladen.
- In Pelzfarmen gezüchtet und für die Jagd ausgesetzt, kam er nach Europa.
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Häufig gestellte Fragen
Ist der Marderhund gefährlich?
Der Marderhund ist für Menschen in der Regel nicht gefährlich, da er ein scheues und nachtaktives Tier ist, das Menschen meidet. Allerdings kann er durch Krankheiten indirekt eine Gefahr darstellen: Marderhunde können Träger des Fuchsbandwurms sowie der Tollwut sein, was bei Kontakt mit infizierten Tieren oder deren Ausscheidungen für Menschen und Haustiere ein Gesundheitsrisiko darstellen kann.
Wie sieht ein Marderhund aus?
Ein Marderhund erinnert mit seiner gedrungenen Statur und dem „maskenartigen“ Gesicht stark an einen Waschbären, weshalb er oft mit diesem verwechselt wird. Wie der Waschbär hat der Marderhund dunkle Fellzeichnungen um die Augen und einen buschigen Schwanz, der ihm zusätzliche Tarnung bietet. Das dichte, grau-braune Fell schützt ihn vor Kälte und verleiht ihm ein robustes Aussehen. Mit einer Schulterhöhe von etwa 20 bis 30 cm und einem Gewicht zwischen 4 und 10 kg ist er kleiner als ein Fuchs, jedoch kräftiger gebaut
Ist der Marderhund gefährlich für Katzen?
Der Marderhund stellt in der Regel keine direkte Gefahr für Katzen dar. Marderhunde sind vorwiegend Aasfresser und ernähren sich von kleinen Wirbeltieren, Amphibien, Insekten, Früchten und Pflanzen. Obwohl sie gelegentlich kleine Beutetiere wie Mäuse oder Vögel jagen, greifen sie normalerweise keine Katzen an.
Da Marderhunde jedoch Krankheiten wie den Fuchsbandwurm oder Tollwut übertragen können, besteht bei engem Kontakt mit infizierten Tieren ein gesundheitliches Risiko für Katzen. Generell gehen Katzen und Marderhunde einander aus dem Weg, und Konflikte sind selten.
Wie verbreitet ist der Marderhund in Deutschland?
Der Marderhund hat sich in den letzten Jahrzehnten in weiten Teilen Deutschlands verbreitet. Ursprünglich aus Ostasien stammend, gelangte er über Zuchtprogramme und entflohene Tiere nach Europa und breitet sich seitdem stetig aus. Heute ist er vor allem in Nord- und Ostdeutschland stark vertreten und besiedelt zunehmend andere Regionen. Aufgrund seiner Anpassungsfähigkeit lebt der Marderhund in verschiedenen Lebensräumen, von Wäldern über Feuchtgebiete bis hin zu landwirtschaftlichen Flächen und Randgebieten städtischer Bereiche.
Wie groß wird ein Marderhund?
Ein Marderhund erreicht eine Schulterhöhe von etwa 20 bis 30 cm und wiegt im Durchschnitt zwischen 4 und 10 kg. Mit einer Körperlänge von etwa 50 bis 70 cm, inklusive seines buschigen Schwanzes, ist er kleiner als ein Fuchs, wirkt jedoch kräftiger und kompakter. Sein dichter Körperbau und das dichte Fell lassen ihn zudem etwas größer erscheinen, was ihn gut an kalte Klimazonen anpasst.
Wie erkennt man die Marderhund Fährte?
Die Fährte eines Marderhundes ähnelt der eines kleinen Hundes, kann aber leicht durch einige Merkmale unterschieden werden. Marderhunde hinterlassen Pfotenabdrücke mit fünf Zehen und deutlichen Krallenabdrücken, was sie von Fuchsspuren unterscheidet, die nur vier Zehen zeigen. Die Abdrücke sind etwa 4 bis 5 cm lang und zeigen eine gedrungene Form, die an kleine Tatzen erinnert. Typischerweise bewegt sich der Marderhund in einem eher gemächlichen Gang, was zu eng aneinanderliegenden Spuren führt, die oft im dichten Unterholz, in der Nähe von Gewässern oder entlang von Waldrändern zu finden sind.
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Mit einer Schulterhöhe von 20 bis 30 cm und einem Gewicht von bis zu 10 kg ist der Marderhund kleiner als viele Wildtiere, doch sein kompakter Körperbau und sein dichtes Fell machen ihn erstaunlich robust. Im Vergleich zu einem Menschen reicht er knapp bis zur Mitte der Wade – eine Größe, die ihm hilft, lautlos und versteckt in seinem Lebensraum zu überleben.