Weberknecht giftig - Spinnen in Europa

Symbolfoto Weberknecht: iStock/Collinswood Images

Weberknechte begegnen uns häufig in Gärten, Parks oder auch im Haus. Ihre langen, dünnen Beine und die kleine Körpergröße machen sie leicht erkennbar. Doch seit vielen Jahren kursiert die Behauptung, dass ein Weberknecht giftig sei, sein Gift aber nicht in die Haut des Menschen injizieren könne. In diesem Artikel klären wir die Fakten und geben Tipps, wie man mit diesen faszinierenden Spinnentieren umgehen sollte.

Der Mythos vom „Weberknecht giftig“

Die weit verbreitete Annahme, dass ein Weberknecht giftig ist, stammt vermutlich aus einer Verwechslung mit anderen Spinnentieren. Tatsächlich besitzen Weberknechte im Gegensatz zu Spinnen keine Giftdrüsen. Sie sind also nicht giftig und stellen keinerlei Gefahr für den Menschen dar. Ihre Mundwerkzeuge sind nicht zum Beißen von Menschen geeignet, sondern dienen zum Aufnehmen von Nahrung.

Ernährung und Rolle im Ökosystem

Weberknechte sind für das ökologische Gleichgewicht wichtig. Sie ernähren sich von kleinen Insekten, Aas und Pflanzenresten. Dadurch helfen sie, Überreste in der Natur zu zersetzen und Schädlinge zu reduzieren. Anstatt gefährlich zu sein, leisten sie also einen wertvollen Beitrag als Nützlinge im Garten.

Warum der Irrglaube über Weberknechte so hartnäckig ist

Der Glaube, dass ein Weberknecht giftig sei, hält sich so hartnäckig, weil die Tiere eine gewisse Ähnlichkeit mit Spinnen haben. Während viele Menschen vor Spinnen Angst empfinden, übertragen sie diese Gefühle auch auf die Weberknechte. Die langen, dünnen Beine und ihre oft plötzlichen Bewegungen verstärken diesen Eindruck. Da in Europa die Angst vor Spinnenbissen verbreitet ist, wurde der Weberknecht fälschlicherweise in denselben Kontext gestellt.
Ist der Weberknecht giftig - Spinnen in Europa

Symbolfoto Weberknecht: iStock/Sander Meertins

Tipps für den Umgang mit Weberknechten

Weberknechte sind vollkommen ungefährlich und können bedenkenlos in der Nähe des Menschen leben. Wer sie in der Wohnung findet, sollte sie vorsichtig nach draußen setzen. Im Garten sind sie ohnehin sehr nützlich. Ein unnötiges Töten ist nicht notwendig. Da sie keine Netze bauen, verursachen sie keine störenden Spinnweben und sind unauffällige Mitbewohner.
Weberknechte sind nicht giftig und harmlos für den Menschen. Sie sind vielmehr Nützlinge, die in unseren Ökosystemen eine wichtige Rolle spielen. Der Mythos über ihr Gift ist ein Missverständnis, das längst widerlegt ist.
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