Symbolfoto Weberknecht: iStock/Sander Meertins
Weberknechte sind faszinierende Gliederfüßer, die in Deutschland und in vielen Regionen Europas vorkommen. Ihre extrem langen Beine und ihre kleine Körperform machen sie unverwechselbar. Doch immer wieder taucht der Mythos auf, dass ein Weberknecht fliegen kann. In diesem Artikel gehen wir dem nach, erklären die Hintergründe und zeigen, warum es zu solchen Beobachtungen kommt.
Ein Weberknecht fliegen zu sehen, ist biologisch nicht möglich. Weberknechte gehören zur Ordnung der Weberknechtspinnen (Opiliones) und besitzen keine Flügel. Im Gegensatz zu Insekten sind sie nicht zum aktiven Fliegen in der Lage. Wenn Menschen dennoch glauben, einen Weberknecht in der Luft beobachtet zu haben, handelt es sich meist um Verwechslungen oder besondere Situationen, bei denen die Tiere transportiert werden.
Warum wirkt es manchmal, als könne ein Weberknecht fliegen?
Oft entsteht der Eindruck, dass ein Weberknecht fliegen könnte, weil er sich an Fäden oder Pflanzenstrukturen festhält und vom Wind getragen wird. Dieses Verhalten kennt man auch von jungen Spinnen, die mithilfe von Spinnfäden durch die Luft gleiten. Weberknechte besitzen zwar keine eigenen Spinnfäden, können aber von äußeren Einflüssen wie Windstößen erfasst werden.
Häufige Verwechslungen mit anderen Tieren
Viele Menschen verwechseln Weberknechte mit Schwebfliegen oder anderen Insekten, die lange Beine haben und tatsächlich fliegen können. Auch die sogenannten „Kellerasseln“ oder „Schnaken“ werden aufgrund ihrer langen Beine mit Weberknechten in Verbindung gebracht. Der Mythos vom fliegenden Weberknecht hat sich dadurch in der Alltagssprache verfestigt.
Symbolfoto Weberknecht: iStock/Collinswood Images
Tipps für den Umgang mit Weberknechten im Garten
Wer einen Weberknecht im Garten oder im Haus findet, sollte ihn nicht stören. Die Tiere sind harmlos, nicht giftig und leisten einen wichtigen Beitrag zur Natur, indem sie kleine Insekten und Pflanzenreste fressen. Wer also denkt, einen Weberknecht fliegen zu sehen, sollte wissen, dass diese Beobachtung auf Verwechslungen oder äußere Umstände zurückzuführen ist – nicht darauf, dass die Tiere tatsächlich fliegen könnten.
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