
Das Murmeltier, auch bekannt unter seinem wissenschaftlichen Namen Marmota marmota, ist ein faszinierender Bewohner der Hochgebirgsregionen Europas. Es gehört zur Familie der Hörnchen und ist eines der größten Nagetiere Europas. Mit einer Kopf-Rumpf-Länge von etwa 42 bis 54 Zentimetern und einem buschigen Schwanz, der zusätzlich 13 bis 16 Zentimeter misst, ist das Alpenmurmeltier kräftig gebaut und perfekt an die rauen Bedingungen seines Lebensraumes angepasst. Vor dem Winterschlaf kann es ein Gewicht von bis zu 7 Kilogramm erreichen, während es im Frühling oft deutlich leichter ist.
Lebensraum und Verbreitung
Murmeltiere sind typische Bewohner der hochalpinen Regionen und kommen in Höhenlagen zwischen 800 und 3.200 Metern vor. Sie sind in den Alpen, den Pyrenäen und einigen weiteren Hochgebirgsregionen Europas heimisch. Man findet sie vor allem in Österreich, der Schweiz, Frankreich, Italien und Deutschland. Ihr Lebensraum sind alpine Wiesen und Felshänge, wo sie in selbst gegrabenen, weitverzweigten Erdbauten leben.
Sozialverhalten und Lebensweise
Das soziale Leben der Alpenmurmeltiere ist besonders spannend. Sie leben in Familiengruppen, die aus einem Elternpaar und den Jungtieren mehrerer Jahre bestehen. Innerhalb der Gruppe herrscht eine klare Hierarchie, und die Tiere arbeiten zusammen, um Gefahren abzuwehren. Ein Tier hält zum Beispiel immer Wache, während die anderen fressen oder spielen, und stößt bei Gefahr laute Warnpfiffe aus. Diese sozialen Strukturen sind für das Überleben in der rauen Bergwelt entscheidend.
Ein weiteres faszinierendes Merkmal der Alpenmurmeltiere ist ihr Winterschlaf, der etwa 6 bis 8 Monate dauert. Während dieser Zeit ziehen sie sich in ihren Bau zurück, wo sie gemeinsam in einer Kammer liegen. Um die kalten Monate zu überleben, reduzieren sie ihren Herzschlag und ihre Körpertemperatur drastisch. Vor dem Winterschlaf fressen sie sich einen Fettvorrat an, der sie über die langen Wintermonate bringt.
Das Steiff Murmeltier
Ernährung
Ihre Nahrung besteht vor allem aus Pflanzen. Alpenmurmeltiere ernähren sich von Gräsern, Kräutern, Blättern und Wurzeln, die in den hochalpinen Wiesen wachsen. Sie verbringen den Sommer damit, diese Nahrung zu suchen und sich Fettreserven für den Winter anzulegen.
Fortpflanzung
Die Paarungszeit der Alpenmurmeltiere beginnt im April oder Mai, kurz nach dem Erwachen aus dem Winterschlaf. Nach einer Tragzeit von etwa fünf Wochen bringen die Weibchen in der Regel drei bis vier Jungtiere zur Welt. Die Jungtiere bleiben mindestens ein Jahr bei ihren Eltern und lernen in dieser Zeit alles, was sie zum Überleben in der Bergwelt benötigen.
Das Murmeltier ist ein beeindruckendes Beispiel dafür, wie Tiere sich an extreme Lebensbedingungen anpassen können. Von seinem langen Winterschlaf über seine sozialen Strukturen bis hin zu seiner Ernährung und Fortpflanzung bietet das Alpenmurmeltier spannende Einblicke in die Natur der Hochgebirgsregionen Europas. Ob bei einem Besuch in den Alpen oder beim Lesen dieses Steckbriefs – das Alpenmurmeltier fasziniert durch seine Lebensweise und Anpassungsfähigkeit.
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