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Der Rehbock ist weit mehr als nur das männliche Pendant zum weiblichen Reh. Seine charakteristischen Merkmale, sein auffälliges Verhalten während der Paarungszeit und seine Rolle im Ökosystem heben ihn deutlich hervor. Besonders in der Blattzeit zeigt der Rehbock eindrucksvoll seine Eigenheiten und macht ihn zu einer faszinierenden Erscheinung unserer heimischen Wälder.
Unterschiede zwischen Rehbock und Ricke
Während die Ricke vor allem durch ihre fürsorgliche Rolle in der Aufzucht der Kitze bekannt ist, beeindruckt der Rehbock durch sein Geweih – ein Symbol für Stärke und Individualität. Dieses Geweih wächst jährlich neu, wird im Winter abgeworfen und bis zum Frühjahr vollständig regeneriert. Es besteht aus zwei Stangen mit meist drei Enden, wobei Größe und Form stark variieren können.
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Auch im Verhalten unterscheiden sich Rehbock und Ricke deutlich. Während die Ricke häufig in kleinen Familienverbänden, den sogenannten Sprüngen, lebt, ist der Rehbock ein territorialer Einzelgänger. Besonders markant wird dies während der Blattzeit, der Paarungszeit von Juli bis August, wenn der Bock ein eigenes Revier verteidigt und aktiv nach weiblichen Rehen sucht.
Lesenswertes zum Reh
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Das Geweih des Rehbocks – Schmuckstück und Werkzeug
Das Geweih des Rehbocks ist eines seiner auffälligsten Merkmale und wird jährlich neu gebildet. Es beginnt im Spätherbst zu wachsen und ist bis zum Frühjahr vollständig ausgebildet. Während der Wachstumsphase ist es von einer empfindlichen, gut durchbluteten Haut – der sogenannten Basthaut – überzogen. Sobald das Geweih vollständig entwickelt ist, fegt der Rehbock an Büschen, Bäumen oder Sträuchern, um die Basthaut zu entfernen. Das Fegen dient aber nicht nur der Reinigung, sondern auch der Markierung seines Reviers, da durch das Reiben Duftstoffe aus Drüsen an den Geweihansätzen freigesetzt werden. Mit dem Geweih signalisiert der Rehbock zudem Stärke und Reife, was in der Brunftzeit eine wichtige Rolle spielt.
Rehbock und Ricke während der Blattzeit
In der Blattzeit wird das Verhalten des Rehbocks besonders auffällig. Er treibt die Ricke durch sein Revier und versucht sie zur Paarung zu bewegen. Dieses Verhalten, bekannt als „Treiben“, ist charakteristisch für die Blattzeit. Dabei jagt der Bock die Ricke in schnellen, oft kreisenden Bewegungen durch das Unterholz, wodurch sogenannte Hexenringe im Gras entstehen – kreisförmige, niedergetretene Stellen, die vom Paarungsspiel der Tiere zeugen.
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Die Blattzeit ist eine Zeit intensiver Aktivität, die auch für die Naturbeobachtung spannend ist. Der Bock verteidigt sein Revier energisch gegen Rivalen und beeindruckt mit seinem imposanten Auftreten, das durch sein Geweih und sein Verhalten unterstrichen wird.
Körperliche Unterschiede und Erscheinung
Ein ausgewachsener Rehbock wiegt in der Regel zwischen 20 und 30 Kilogramm und erreicht eine Schulterhöhe von 60 bis 75 Zentimetern. Die Ricke ist meist etwas kleiner und leichter, was sie im Erscheinungsbild zierlicher wirken lässt. Besonders auffällig ist die kräftigere Kopf- und Nackenpartie des Bocks, die ihn robuster erscheinen lässt.
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Der Rehbock ist eine beeindruckende Figur in unseren Wäldern. Seine ausgeprägte Territorialität, sein auffälliges Verhalten während der Blattzeit und sein imposantes Geweih machen ihn zu einem faszinierenden Wildtier. Die Dynamik zwischen Bock und Ricke in der Paarungszeit ist ein spannender Einblick in die Natur und unterstreicht die Rolle des Rehbocks als unverwechselbares Mitglied unserer heimischen Fauna.
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