Flucht aus dem Nationalpark

Jedes Jahr kommen in der Uckermark dutzende Wildtiere bei dem Versuch ums Leben, die gegen die Verbreitung der Afrikanischen Schweinepest (ASP) aufgestellten Wildschwein-Schutzzäune zu überqueren. Vielen Wildtieren, vor allem Rehen, gelingt es nicht, den Zaun im Nationalpark Unteres Odertal auf der Flucht vor dem Hochwasser zu überwinden. Nach verschiedenen Klagen und Initiativen ist die Situation bis jetzt noch nicht geklärt.

Die Spitze des Eisbergs

Der 70 km lange Zaun, der gegen die Verbreitung der ASP im Nationalpark Odertal aufgestellt wurde, kostete dutzenden Wildtieren bei der Frühjahrsüberschwemmung das Leben. Die Tiere blieben meist bei dem Versuch, den Zaun zu überqueren, stecken und ertranken. „Was wir sehen ist die Spitze des Eisberges“ „Wir vermuten, dass wesentlich mehr Tiere stressbedingt den Kampf ums Überleben aufgeben und vom Wasser in Besitz genommen werden.“ erklärt Lovis Kauertz, Vorsitzender von Wildtierschutz Deutschland e.V..

Teilverlegung des Zaunes bereits erfolgt

Derweil wurde auf Druck verschiedener Initiativen Maßnahmen in die Wege geleitet und in Aussicht gestellt, den Zaun in Teilstücken zu verlegen. Diese Maßnahmen gehen den Wildtierschützern nicht weit genug und sie kritisieren die Verantwortlichen weiterhin scharf.

„Zwölf Rehdurchlässe für durch das Hochwasser extrem gestressten Rehe auf einer Gesamtzaunlänge von 70 Kilometern sind ein Witz“, sagt Lovis Kauertz, Vorsitzender von Wildtierschutz Deutschland e.V. weiterhin.

 

 

Im April 2020 wurde der Zaun wie angekündigt auf einer Länge von rund 11 km nach Westen verlegt und soll den Wildtieren nun genügend Fläche bieten um dem Hochwasser auszuweichen.

Feste Zäune im Kampf gegen die ASP

„Durch den neuen Trassenverlauf schaffen wir Ausweichfläche für die Tiere und reduzieren die Eingriffe in den Nationalpark“, so die Leiterin des ASP-Landeskrisenstabs, Staatssekretärin Anna Heyer-Stuffer. Sie schwört auf Feste Zäune im Kampf gegen die ASP und erklärt, die Wirkung der Zaunverlegung intensiv zu beobachten.

 

Die Verlegung des Zaunes geht nicht weit genug

Die Verlegung des Zaunes geht der klageberechtigten Umweltorganisation BUND Brandenburg nicht weit genug, daher fordert sie den sofortigen Abbau der Schutzzäune. Ob die Maßnahmen Wirkung zeigen, wird sich erst kommenden Winter zeigen, wenn die Oder das nächste Mal über die Ufer geht und die Wildtiere erneut flüchten müssen.

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