
Foto: iStock/Callingcurlew23
Wenn man an Igel denkt, stellt man sich meist ein braunes, stacheliges Tier vor, das sich bei Gefahr zu einer Kugel zusammenrollt. Doch es gibt auch weiße Igel, die entweder durch eine genetische Besonderheit oder eine natürliche Färbung entstehen. Besonders Albino-Igel und der Weißbauchigel sorgen immer wieder für Verwirrung, da beide hell gefärbt sind, aber ganz unterschiedliche Hintergründe haben. Doch was unterscheidet sie eigentlich, und wo kommen sie vor?
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Albino-Igel – wenn ein Europäischer Igel keine Farbe hat
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Neben den typischen braunen Igeln gibt es in Europa auch weiße Europäische Igel. Diese entstehen durch Albinismus, eine seltene genetische Mutation, bei der das Pigment Melanin fehlt.
Merkmale eines Albino-Igels:
✔ Weiße Stacheln und Fell
✔ Rote oder blaue Augen
✔ Rosa Haut, Nase und Ohren
✔ Empfindlicher gegenüber SonnenlichtAlbino-Igel sind in der Natur sehr selten. Ihre helle Färbung macht sie in der Wildnis anfälliger für Fressfeinde, da sie sich nicht so gut tarnen können. Trotzdem gibt es immer wieder Sichtungen von Albino-Igeln – besonders in Großbritannien, Deutschland und Skandinavien.
Viele Tiere mit Albinismus haben gesundheitliche Probleme, bei Igeln scheint das jedoch nicht der Fall zu sein. Ihre Lebenserwartung ist unter guten Bedingungen ähnlich hoch wie bei braunen Artgenossen.
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Der Weißbauchigel – eine eigene Igelart mit hellem Fell
Wenn von „Igel weiß“ die Rede ist, denken viele automatisch an Albinos. Doch es gibt eine eigene Igelart, die von Natur aus helle Stacheln und einen weißen Bauch hat: den Weißbauchigel (Atelerix albiventris).
Diese Igelart lebt vor allem in West- und Zentralafrika und bevorzugt trockene Savannen und Buschlandschaften. Im Vergleich zum Europäischen Braunbrustigel gibt es einige Unterschiede:
- Größe: Weißbauchigel sind kleiner und leichter als europäische Igel.
- Stachelfarbe: Sie haben helle oder gesprenkelte Stacheln, aber keine rein weiße Färbung.
- Verbreitung: Sie sind in Afrika beheimatet.
- Haltung: In manchen Ländern werden sie als Haustiere gehalten, was jedoch hohe Ansprüche mit sich bringt.
Weißbauchigel sind keine Albinos – ihre helle Färbung gehört zur natürlichen genetischen Variation dieser Art.

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