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Wenn du im Garten Erdhügel oder aufgeworfene Gänge entdeckst, stellt sich schnell die Frage: Ist das ein Maulwurf oder doch eine Wühlmaus? Beide Tiere graben unter der Erde, hinterlassen jedoch unterschiedliche Spuren und können unterschiedliche Auswirkungen auf den Garten haben. Während der Maulwurf hauptsächlich nützlich ist und Insekten und Larven frisst, kann die Wühlmaus durch das Anknabbern von Wurzeln erhebliche Schäden anrichten.
Wie unterscheiden sich Maulwurf und Wühlmaus?
1. Erdhügel:
Der Maulwurf gräbt tieferliegende Gänge und schiebt die Erde in typischen, kegelförmigen Hügeln nach oben. Diese Maulwurfshügel haben eine zentrale Öffnung, die oft etwas höher aufgetürmt ist.
Die Wühlmaus hingegen hinterlässt flachere Erdhaufen, die unregelmäßiger aussehen und keine zentrale Öffnung haben. Wühlmäuse legen ihre Gänge direkt unter der Oberfläche an, wodurch die Hügel oft seitlich verlaufen und weniger auffällig sind.
2. Gänge:
Die Gänge eines Maulwurfs verlaufen meist tief unter der Erde und sind oft nur zu sehen, wenn sie versehentlich freigelegt werden. Sie sind rund, gleichmäßig und stabiler, da sie in tieferen Bodenschichten gegraben werden. Die Tunnel eines Maulwurfs stören den Garten optisch weniger, da sie selten direkt unter der Oberfläche verlaufen.
Wühlmausgänge hingegen liegen dicht unter der Oberfläche und sind flacher. Dadurch sind sie anfälliger für äußere Einflüsse. Ein typisches Anzeichen für eine Wühlmaus ist, dass ihre Gänge nach dem Winter oder bei Schneeschmelze oft einfallen und sichtbare Spuren hinterlassen. Diese eingefallenen Gänge und Erdhaufen, die nach der Schneeschmelze besonders deutlich werden, sind ein starkes Indiz für Wühlmausaktivität. Wühlmäuse graben in der Regel mehr oberflächliche Gänge, was den Garten unebener und aufgewühlter erscheinen lässt.
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3. Pflanzen- und Wurzelschäden:
Maulwürfe richten an Pflanzen in der Regel keinen direkten Schaden an, da sie sich von Insekten, Würmern und Larven ernähren. Wenn Pflanzen eingehen, liegt es meist nur daran, dass ihre Gänge die Wurzeln beschädigen.
Wühlmäuse hingegen fressen aktiv die Wurzeln von Pflanzen, besonders die von Gemüse und Obstbäumen. Sie können erhebliche Schäden anrichten und ganze Pflanzen zum Absterben bringen.
Die Verwühlprobe: So erkennst du eine Wühlmaus
Um sicher herauszufinden, ob du es mit einer Wühlmaus oder einem Maulwurf zu tun hast, kannst du eine sogenannte Verwühlprobe machen. Dazu gräbst du den Gang an einigen Stellen leicht auf und wartest ein paar Stunden.
- Wühlmaus: Wenn der Gang nach kurzer Zeit wieder verschlossen ist, handelt es sich mit hoher Wahrscheinlichkeit um eine Wühlmaus. Sie sind sehr aktiv darin, ihre Gänge wiederherzustellen.
- Maulwurf: Maulwürfe verschließen ihre Gänge selten sofort. Sie stören sich nicht daran, wenn ein Teil ihres Tunnels offen liegt.
Was tun bei einer Wühlmaus?
Wenn du herausgefunden hast, dass eine Wühlmaus dein Gartenproblem ist, gibt es verschiedene Methoden, sie zu vertreiben. Für ausführliche Tipps und um zu erfahren, wie du die Wühlmaus umweltfreundlich loswerden kannst, schau dir den Artikel von Marie auf wurzelwerk.de an. Sie ist eine leidenschaftliche Gärtnerin und teilt jede Menge nützliche Informationen rund um das Thema Gemüsegarten.
Maulwurf oder Wühlmaus – der richtige Umgang zählt
Maulwürfe und Wühlmäuse haben zwar ähnliche Lebensweisen, aber ihre Auswirkungen auf den Garten könnten unterschiedlicher nicht sein. Während der Maulwurf nützliche Arbeit leistet, indem er den Boden belüftet und Schädlinge frisst, stellt die Wühlmaus eine echte Gefahr für deine Pflanzen dar. Mit der Verwühlprobe kannst du schnell feststellen, mit welchem Tier du es zu tun hast – und entsprechend handeln.
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