Igel Rote Liste - Wildtiere in Europa

Der Igel gehört zu den bekanntesten Säugetieren Europas und ist auch in Deutschland weit verbreitet. Doch trotz seiner scheinbaren Häufigkeit zeigt die Rote Liste, dass sein Bestand schwindet. Früher war der Igel fast überall anzutreffen, doch langfristige Beobachtungen weisen auf einen kontinuierlichen Rückgang hin. Warum ist das so, und welche Maßnahmen könnten helfen, den Igel zu schützen?

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Warum steht der Igel auf der Roten Liste?

Laut der aktuellen Roten Liste der Säugetiere Deutschlands steht der Igel (wissenschaftlicher Name: Erinaceus europaeus) auf der Vorwarnliste. Das bedeutet, dass sein Bestand zwar noch häufig ist, aber in den letzten Jahrzehnten deutlich zurückgegangen ist.

Bestandstrends laut Rote Liste Igel:

  • Langfristig: Rückgang, genaues Ausmaß unbekannt
  • Kurzfristig: Mäßige Abnahme
  • Risikofaktoren: Direkte und indirekte Einwirkungen

Früher galt der Igel als ungefährdet, doch inzwischen zeigt sich, dass moderne Umweltveränderungen eine Gefahr darstellen. Besonders in Städten und stark landwirtschaftlich genutzten Gebieten wird es für Igel zunehmend schwerer, geeignete Lebensräume zu finden.

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Welche Gefahren bedrohen den Igel?

Verschiedene menschliche Einflüsse haben dazu geführt, dass der Igel auf der Roten Liste steht. Besonders problematisch sind:

  • Straßenverkehr: Eine der häufigsten Todesursachen für Igel ist der Straßenverkehr. In Bayern ergaben Langzeitstudien, dass die Zahl überfahrener Igel auf nur noch ein Fünftel des Bestands von 1976 gesunken ist.
  • Mähroboter und Gartengeräte: Der zunehmende Einsatz von Mährobotern führt dazu, dass viele Igel nachts verletzt oder getötet werden. Auch Freischneider und andere motorisierte Geräte sind gefährlich für die Tiere.
  • Lebensraumverlust: Durch intensive Landwirtschaft, aufgeräumte Gärten und die Bebauung von Grünflächen verlieren Igel wichtige Unterschlupfmöglichkeiten.
  • Nahrungsmangel: Der Rückgang von Insekten und Regenwürmern, die Hauptnahrungsquelle der Igel, macht es ihnen schwer, genügend Energie für den Winter zu sammeln.

Alle diese Faktoren tragen dazu bei, dass die Rote Liste Igel eine Verschlechterung der Art einstuft.

Igel Vorwarnliste - Wildtiere in Europa

Foto: iStock/Anastasia Blagovskij

Was kann man tun, um den Igel zu schützen?

Damit der Igel nicht weiter gefährdet wird, sind verschiedene Maßnahmen nötig:

  • Igelgerechte Gärten: Laub- und Reisighaufen, ungepflegte Ecken und offene Zäune helfen Igeln, sich sicher zu bewegen.
  • Mähroboter vermeiden: Wer einen Mähroboter nutzt, sollte diesen nur tagsüber einsetzen, da Igel nachtaktiv sind.
  • Vorsicht im Straßenverkehr: Besonders im Herbst, wenn Igel auf Nahrungssuche für den Winterschlaf sind, sollte man achtsamer fahren.
  • Keine Pestizide oder Schneckenkorn: Diese Mittel schaden nicht nur der Beute der Igel, sondern auch den Tieren selbst.

Wenn solche Maßnahmen umgesetzt werden, könnte der Igel langfristig von der Roten Liste Igel verschwinden und seinen Bestand stabilisieren.

Igel Steckbrief - Wildtiere in Deutschland

Die Rote Liste Igel zeigt, dass der Westigel trotz seiner scheinbaren Häufigkeit zunehmend gefährdet ist. Verkehr, Mähroboter und Lebensraumverlust sind die Hauptprobleme. Um den Igel langfristig zu schützen, müssen Gärten und öffentliche Flächen igelfreundlicher gestaltet und der Umgang mit modernen Geräten angepasst werden. Nur so kann der Igel weiterhin ein vertrauter Anblick in unseren Gärten bleiben.

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Igel

Igel sind bekannt für ihr markantes Äußeres mit bis zu 8000 Stacheln, die sie als Schutz vor Fressfeinden aufstellen können. Der kleine Säuger ist ein Meister im Aufspüren von Insekten und Schnecken, weshalb er gerne in naturnahen Gärten unterwegs ist. In den kälteren Monaten hält der Igel Winterschlaf, um Energie zu sparen. Doch der Verlust natürlicher Lebensräume und der Straßenverkehr setzen ihm immer mehr zu. In unserem Steckbrief erfahren Sie, wie Sie dem Igel helfen und ihn besser verstehen können.

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