
Foto: iStock/Ildiko Laskay
Die EuropĂ€ische Wildkatze (Felis silvestris silvestris) ist eines der faszinierendsten und zugleich am stĂ€rksten gefĂ€hrdeten Raubtiere Europas. Trotz ihres scheuen Wesens und ihrer engen Verwandtschaft zur Hauskatze ist die Wildkatze ein eigenstĂ€ndiger und wichtiger Bestandteil zahlreicher europĂ€ischer Ăkosysteme. In diesem Artikel beleuchten wir die Verbreitung der Wildkatze in Europa, ihre bevorzugten LebensrĂ€ume und den aktuellen Stand ihres GefĂ€hrdungsstatus.
Verbreitung der Wildkatze in Europa
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Die EuropĂ€ische Wildkatze ist in vielen Teilen des Kontinents heimisch, wenn auch nicht ĂŒberall in groĂer Dichte anzutreffen.
- SĂŒdeuropa:
In LÀndern wie Spanien, Portugal, Italien und Griechenland gibt es noch relativ stabile Populationen, die in bewaldeten Gebieten, Gebirgsregionen und in lÀndlichen Hinterlandgebieten vorkommen. - Mitteleuropa:
In Deutschland, Frankreich, der Schweiz und Ăsterreich ist die Wildkatze in fragmentierten Habitaten anzutreffen. Insbesondere in waldreichen Regionen und naturnahen Landschaften, oft in Verbindung mit alten Agrarlandschaften, hat sie sich erhalten können. - Osteuropa und Nordosteuropa:
In den baltischen Staaten, Polen und Teilen Russlands sind Populationen teilweise noch relativ gut erhalten, wenngleich auch hier der Lebensraumverlust und die Zersplitterung der Populationen groĂe Herausforderungen darstellen.
Die Verbreitung der Wildkatze ist stark abhĂ€ngig von der VerfĂŒgbarkeit geeigneter, ungestörter LebensrĂ€ume und ausreichender Beutetiere.
- SĂŒdeuropa:

Illustration Karte: iStock/Fourleaflover Daten Quelle: bamberg.bund-naturschutz.de
LebensrÀume und ökologische Anforderungen
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Die Wildkatze ist ein anspruchsvoller Bewohner, der vor allem in natĂŒrlichen, ungestörten Habitaten ĂŒberleben kann.
- WĂ€lder und Buschland:
Die bevorzugten LebensrÀume sind dichte Laub- und MischwÀlder, in denen ausreichend Deckung und Versteckmöglichkeiten vorhanden sind. Solche WÀlder bieten Schutz vor Fressfeinden und ermöglichen es den Wildkatzen, sich unbemerkt zu bewegen. - Gebirgsregionen und Feuchtgebiete:
Auch in bergigen Regionen und in der NĂ€he von FlĂŒssen oder Feuchtgebieten finden Wildkatzen geeignete RĂŒckzugsorte. Diese Gebiete sind oft durch geringe menschliche Besiedlung geprĂ€gt und bieten vielfĂ€ltige Nahrungsquellen. - Fragmentierung und Korridore:
Aufgrund intensiver landwirtschaftlicher Nutzung und urbaner Ausdehnung sind natĂŒrliche LebensrĂ€ume zunehmend fragmentiert. Wildkatzen benötigen daher Korridore, die den Zugang zu unterschiedlichen Habitaten ermöglichen, um genetischen Austausch und eine stabile Population zu sichern.
- WĂ€lder und Buschland:
Der aktuelle GefÀhrdungsstatus der Wildkatze
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Die EuropÀische Wildkatze ist in vielen LÀndern gefÀhrdet und steht unter internationalem und nationalem Artenschutz.
- GefÀhrdungsgrad:
In der EuropĂ€ischen Union gilt die Wildkatze als schĂŒtzenswert und wird in den meisten Mitgliedsstaaten als gefĂ€hrdete Art gefĂŒhrt. Der Verlust von LebensrĂ€umen, Konflikte mit der Landwirtschaft und die Vermischung mit Hauskatzen (Hybridisierung) stellen groĂe Risiken dar. - KonservierungsmaĂnahmen:
Zahlreiche Naturschutzprogramme und Monitoring-Projekte sind in Kraft, um den RĂŒckgang der Wildkatzenpopulationen zu stoppen. MaĂnahmen umfassen den Schutz und die Wiederherstellung von LebensrĂ€umen, die Einrichtung von ökologischen Korridoren und AufklĂ€rungskampagnen, um das Bewusstsein in der Bevölkerung zu schĂ€rfen. - Herausforderungen:
Neben der Habitatzerstörung fĂŒhrt auch der illegale Fang oder der Tod durch VerkehrsunfĂ€lle zu einem weiteren RĂŒckgang. Zudem erschwert die genetische Vermischung mit domestizierten Katzen die Bestimmung reiner Wildkatzenpopulationen, was den Schutzstatus zusĂ€tzlich kompliziert.
- GefÀhrdungsgrad:
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