Bekassine - Vögel in Europa

Foto: iStock/M. Leonard Photography

Name:

Bekassine

Wissenschaftlicher Name:

Gallinago gallinago

Klasse:

Vögel

Ordnung:

Regenpfeiferartige (Charadriiformes)

Familie:

Schnepfenvögel (Scolopacidae)

Aussehen

Größe:

ca. 23 – 28 cm

Gewicht:

etwa 72 – 181 g

Alter:

Ø 2–5 Jahre, maximal bis zu 15 Jahre

Nahrung

Die Bekassine ernährt sich von Würmern, Insektenlarven, kleinen Schnecken und Krebstieren, gelegentlich auch von Samen und Beeren. Mit ihrem langen, empfindlichen Schnabel spürt sie Beute im Schlamm auf.

Verbreitung

In Deutschland ist die Bekassine heimisch, insbesondere in Norddeutschland, wo sie in Feuchtwiesen und Moorlandschaften brütet. In Europa und Asien ist sie weit verbreitet und gilt als Zugvogel.

Bekassine Flugbild

Bekassine Flugbild - Vögel in Europa

Heimsich oder Invasiv

In Europa und Asien ist sie weit verbreitet.

Lebensweise

Die Bekassine lebt überwiegend dämmerungsaktiv und scheu. Während der Brutzeit ist sie territorial, ansonsten ein Einzelgänger. Sie unternimmt meist Kurz- bis Mittelstreckenzüge und überwintert in wärmeren Regionen Südeuropas oder Afrikas.

Lebensraum

Ihr bevorzugter Lebensraum sind feuchte Niederungen, Moore, Sümpfe und nasse Wiesen mit niedriger Vegetation. Diese Gebiete bieten Nahrung, Deckung und Brutplätze zugleich.

Feinde

Zu den natürlichen Feinden zählen Füchse und Greifvögel. Die größte Bedrohung ist jedoch der Verlust des Lebensraums durch Entwässerung, Landwirtschaft und Klimawandel. Dadurch ist die Bekassine in Deutschland heute stark gefährdet.

Interessante Fakten

  • Die Bekassine ist ein Meister der Tarnung – ihr braun gesprenkeltes Gefieder verschmilzt perfekt mit nassen Wiesen.
  • Im Balzflug erzeugen die Männchen mit ihren Steuerfedern ein typisches „Wummern“, das kilometerweit hörbar ist.
  • Wegen ihres geheimen Lebens wird sie auch als „Meckervogel“ bezeichnet.
  • Die Bekassine war Vogel des Jahres 2013 in Deutschland.
  • Ihr Schnabel ist extrem empfindlich und kann Beute im Boden „fühlen“, ohne sie zu sehen.
  • Der Flug der Bekassine ist zickzackartig, um Fressfeinden auszuweichen.
  • Bekassinen sind Bodenbrüter – ihr Nest ist eine flache Mulde, oft gut versteckt im hohen Gras.
  • Sie bevorzugt intakte Feuchtgebiete mit niedriger Vegetation und offenen Wasserstellen.
  • Die Bekassine ist ein Indikatorvogel für den Zustand von Mooren und Feuchtwiesen.

Häufig gestellte Fragen

Wo lebt die Bekassine in Deutschland?

Vor allem in Nord- und Nordostdeutschland, z. B. in Schleswig-Holstein, Niedersachsen und Mecklenburg-Vorpommern, in Mooren und Feuchtwiesen.

Wann kann man die Bekassine beobachten?

Am besten in der Dämmerung während des Frühlings und Frühsommers, wenn sie ihre Balzflüge zeigt.

Warum heißt sie „Meckervogel“?

Das Balzgeräusch erinnert an das Meckern einer Ziege – daher der volkstümliche Name.

Wie klingt die Bekassine?

Das Männchen erzeugt im Sturzflug ein tiefes, vibrierendes „Wummern“, kein eigentlicher Gesang.

Was frisst die Bekassine?

Hauptsächlich Würmer, Insektenlarven, Schnecken und Kleinkrebse, die sie im Schlamm ertastet.

Wann beginnt die Brutzeit?

Zwischen April und Juli, oft abhängig von Witterung und Lebensraum.

Ist die Bekassine ein Zugvogel?

Ja, sie zieht im Herbst nach Süd- oder Westeuropa, manche bleiben aber als Standvögel in milden Gebieten.

Wie erkennt man die Bekassine im Flug?

An ihrem schnellen Zickzackflug und den langen, schmalen Flügeln mit hellen Streifen.

Warum ist die Bekassine gefährdet?

Durch Trockenlegung von Mooren, intensive Landwirtschaft und Klimawandel gehen ihre Lebensräume verloren.

Wie kann man die Bekassine schützen?

Durch Renaturierung von Feuchtgebieten, angepasste Landwirtschaft und den Erhalt von nassen Wiesen.

Downloadbereich

Bekassine Steckbrief - Vögel in Europa

Interessante und spannende Artikel

Ortolan

Ortolan

Der Ortolan (Emberiza hortulana) ist eine seltene Ammernart Europas und steht beispielhaft für den Verlust strukturreicher Kulturlandschaften. Mit seinem sanften Gesang und seiner Bindung an offene Lebensräume ist er heute vielerorts nur noch ein seltener Gast.

mehr lesen
Mantelmöwe

Mantelmöwe

Die Mantelmöwe (Larus marinus) ist die größte Möwenart Europas und vor allem an Nord- und Atlantikküsten zu beobachten. Mit ihrem schwarzen Rücken, der imposanten Größe und dem anpassungsfähigen Verhalten ist sie eine der auffälligsten Möwen Europas.

mehr lesen
Mandarinente

Mandarinente

Die Mandarinente (Aix galericulata) ist eine der farbenprächtigsten Entenarten Europas, obwohl sie ursprünglich aus Ostasien stammt. Als eingebürgerter Brutvogel ist sie heute an Flüssen, Seen und Parkgewässern vieler Städte zu beobachten.

mehr lesen
Kurzschnabelgans

Kurzschnabelgans

Die Kurzschnabelgans (Anser brachyrhynchus) ist eine arktische Gänseart, die Europa vor allem während des Vogelzugs und im Winter besucht. Mit ihrem kurzen rosa Schnabel und dem ausgeprägten Schwarmverhalten ist sie an Küsten und Feuchtwiesen gut zu erkennen.

mehr lesen
Mönchsgrasmücke

Mönchsgrasmücke

Die Mönchsgrasmücke (Sylvia atricapilla) ist ein häufiger, aber versteckt lebender Singvogel Europas. Besonders ihr melodischer Gesang macht sie zu einer der bekanntesten Stimmen aus Gärten, Parks und Wäldern.

mehr lesen
Krickente

Krickente

Die Krickente (Anas crecca) ist die kleinste Schwimmente Europas und ein äußerst wendiger Zugvogel. Sie lebt bevorzugt an flachen Gewässern und ist sowohl während der Brutzeit als auch im Winter in großen Schwärmen zu beobachten.

mehr lesen
Krabbentaucher

Krabbentaucher

Der Krabbentaucher (Alle alle) ist ein kleiner, aber massenhaft vorkommender Alkenvogel der Arktis. In Europa ist er vor allem als Wintergast an den Küsten zu beobachten und gilt als wichtiger Indikator für den Zustand der Meeresökosysteme.

mehr lesen
Kormoran

Kormoran

Der Kormoran (Phalacrocorax carbo) ist ein großer Wasservogel Europas, bekannt für seine Jagdtechnik unter Wasser und das typische Trocknen der Flügel. Nach fast vollständiger Ausrottung haben sich seine Bestände erholt, was ihn heute zu einer der auffälligsten Arten an Seen und Flüssen macht.

mehr lesen
Kolbenente

Kolbenente

Die Kolbenente (Netta rufina) ist eine auffällig gefärbte Entenart Europas, die vor allem durch den leuchtend orangefarbenen Kopf der Männchen ins Auge fällt. Sie lebt an großen Seen und ruhigen Gewässern und breitet sich in vielen Regionen langsam aus.

mehr lesen
Knäkente

Knäkente

Die Knäkente (Anas querquedula) ist eine zierliche Schwimmente Europas, die vor allem durch ihren frühen Wegzug und ihre Bindung an flache Feuchtgebiete auffällt. Als Brutvogel ist sie vielerorts selten geworden und stark auf intakte Lebensräume angewiesen.

mehr lesen
Veröffentlicht am • Zuletzt aktualisiert am