Foto: iStock/Birol Dincer
Klasse:
Vögel
Ordnung:
Rackenvögel (Coraciiformes)
Familie:
Bienenfresser (Meropidae)
Aussehen
Größe:
ca. 25–29 cm
Gewicht:
etwa 50–70 g
Alter:
bis zu 8 Jahre, im Schnitt 4–5 Jahre
Nahrung
Er ernährt sich fast ausschließlich von fliegenden Insekten, vor allem Bienen, Wespen, Libellen, Hummeln und Schmetterlingen. Bevor er stechende Insekten frisst, entfernt er geschickt den Stachel, indem er das Tier gegen einen Ast schlägt.
Verbreitung
Der Bienenfresser ist in Süd– und Mitteleuropa, Nordafrika und Westasien verbreitet. In Deutschland brütet er vor allem in warmen Regionen wie Rheinland-Pfalz, Sachsen-Anhalt, Baden-Württemberg und Bayern. Seine Brutbestände nehmen seit Jahren langsam zu.
Bienenfresser Flugbild
Heimsich oder Invasiv
In Europa und Asien ist sie weit verbreitet.
Lebensweise
Der Bienenfresser ist ein Zugvogel, der im Herbst nach Afrika südlich der Sahara zieht und im Mai wieder in Europa eintrifft. Er ist tagaktiv, sehr sozial und lebt während der Brutzeit in Kolonien.
Lebensraum
Sein bevorzugter Lebensraum sind offene, trockene Landschaften mit Sand– oder Lössböschungen, in die er seine Brutröhren gräbt. Auch Flussufer, Kiesgruben und Baggerseen bieten ihm ideale Bedingungen.
Feinde
Zu den natürlichen Feinden zählen Greifvögel, Rabenvögel und Schlangen. In Deutschland bedrohen ihn vor allem Habitatverlust, Klimaveränderungen und intensive Landwirtschaft, die das Nahrungsangebot an Insekten verringern.
Interessante Fakten
- Der Bienenfresser gilt als einer der farbenprächtigsten Vögel Europas – sein Gefieder leuchtet in Türkis, Gelb, Grün und Rot.
- Er kann bis zu 10 Bienen pro Minute fangen.
- Bevor er stechende Insekten frisst, entfernt er den Giftstachel durch Reiben an einem Ast.
- Der Brutgang des Bienenfressers kann über zwei Meter tief in eine Sandwand reichen.
- Bienenfresser sind exzellente Flugjäger und fangen ihre Beute ausschließlich im Flug.
- In Deutschland hat sich der Brutbestand in den letzten 30 Jahren stark vergrößert, vor allem durch wärmeres Klima.
- Der Vogel überwintert in Afrika, meist südlich der Sahara.
- Seine Kolonien können bis zu 50 Paare umfassen.
- Er ist ein Indikatorvogel für artenreiche Kulturlandschaften, da er Insektenreichtum benötigt.
- Der Bienenfresser steht in Deutschland unter strengem Schutz und darf nicht gestört werden.
Häufig gestellte Fragen
Warum heißt der Bienenfresser so?
Weil seine Hauptnahrung aus Bienen und Wespen besteht – er frisst sie trotz ihres Stachels.
Frisst der Bienenfresser wirklich Bienen?
Ja, aber er entfernt vorher den Stachel und das Giftbläschen, bevor er die Beute verschluckt.
Wo lebt der Bienenfresser in Deutschland?
Vor allem in Süd- und Mitteldeutschland, z. B. an Weinbergen, Flusstälern und Sandgruben.
Wann kehrt der Bienenfresser aus Afrika zurück?
Meist im Mai, wenn es in Mitteleuropa warm genug für Insekten ist.
Wie baut der Bienenfresser sein Nest?
Er gräbt mit Schnabel und Füßen eine Brutröhre in eine Steilwand oder Sandböschung, bis zu 2 Meter tief.
Ist der Bienenfresser ein Zugvogel?
Ja, er zieht im Herbst nach Afrika und kehrt im Frühjahr nach Europa zurück.
Welche Farben hat das Gefieder?
Sein Gefieder zeigt leuchtende Farben: türkis, gelb, grün, rot und braun.
Wie viele Eier legt der Bienenfresser?
In der Regel 5 bis 7 Eier, die etwa 20 Tage bebrütet werden.
Warum breitet sich der Bienenfresser in Deutschland aus?
Wegen des Klimawandels – warme Sommer ermöglichen ihm neue Brutgebiete nördlich seiner ursprünglichen Verbreitung.
Ist der Bienenfresser geschützt?
Ja, der Bienenfresser ist streng geschützt. Seine Brutplätze dürfen nicht gestört oder zerstört werden.
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