Haselmaus, Gartenschläfer und Siebenschläfer Größe - Wildtiere in Europa

Die Familie der Schläfer (Gliridae) umfasst verschiedene Arten, die trotz ihrer ähnlichen taxonomischen Zugehörigkeit unterschiedliche ökologische Nischen besetzen. In diesem Artikel beleuchten wir die markanten Unterschiede zwischen der Haselmaus, dem Gartenschläfer und dem Siebenschläfer. Dabei gehen wir auf ihre Körpergröße, bevorzugten Lebensräume, Hibernationsverhalten und Ernährungsweisen ein.

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Körperliche Merkmale und Größe

  • Der Gartenschläfer gehört zur Klasse der Säugetiere, zur Ordnung der Nagetiere und zur Familie der Bilche. Mit einer Körperlänge von 10–15 cm und einem zusätzlichen Schwanz von 8–12 cm wiegt er zwischen 60 und 140 g und wird etwa 4–6 Jahre alt. Diese Art ist in Mitteleuropa weit verbreitet und bewohnt unterschiedliche Habitate, von Wäldern und Streuobstwiesen bis hin zu Gärten und Heckenlandschaften.

Körperliche Merkmale und Ernährung

Die Haselmaus (Muscardinus avellanarius) ist mit einer Körperlänge von etwa 7–10 cm eine der kleinsten Arten innerhalb dieser Gruppe. Sie besitzt einen zierlichen Körperbau, der sie zu einem wendigen Kletterer macht, was ihre stark arboreale Lebensweise unterstreicht. Im Vergleich dazu ist der Gartenschläfer (Glis glis) deutlich größer und erreicht eine Körperlänge von etwa 14–18 cm, ergänzt durch einen Schwanz von 7–10 cm. Diese zusätzliche Länge und Robustheit ermöglichen es ihm, in einer etwas breiteren Palette von Habitaten zu leben. Der Siebenschläfer, der tendenziell größer und robuster als der Gartenschläfer ist, besitzt noch höhere Maße, was ihn ideal für das Überleben in ungestörten, natürlichen Wäldern und ländlichen Habitaten macht.

Unterschied Haselmaus, Gartenschläfer und Siebenschläfer - Wildtiere in Europa

Lebensraum und Verhalten

Die Unterschiede in der Körpergröße spiegeln sich auch in den bevorzugten Lebensräumen wider. Die Haselmaus ist stark arboreal und bevorzugt dichte, feuchte Wälder, wo sie in Baumhöhlen und dicht bewachsenen Gebieten Schutz findet. Ihre Lebensweise ist an ein Leben in vertikalen Strukturen angepasst, was ihr eine schnelle Fortbewegung und geschicktes Klettern ermöglicht. Im Gegensatz dazu ist der Gartenschläfer vor allem in Gärten, Parks und urbanen Randgebieten anzutreffen, wo er von den vorhandenen Versteckmöglichkeiten und einem flexibleren Lebensrhythmus profitiert. Er passt sich den moderateren klimatischen Bedingungen dieser Umgebungen an und zeigt oft eine verkürzte Hibernationsphase. Der Siebenschläfer wiederum lebt bevorzugt in ungestörten, natürlichen Wäldern und ländlichen Gebieten, in denen er sich an die deutlich längeren Winterschlafperioden – bis zu sieben Monate – angepasst hat.

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Hibernationsverhalten

Ein weiterer entscheidender Unterschied zwischen den Arten liegt im Hibernationsverhalten. Während der Siebenschläfer für seine langanhaltende Winterruhe bekannt ist und bis zu sieben Monate in Winterschlaf verbringen kann, zeigt der Gartenschläfer eine verkürzte Hibernation, was typisch für Tiere ist, die in urbanen oder vorstädtischen Umgebungen leben, wo die klimatischen Bedingungen milder sind. Die Haselmaus dagegen, die in dichten, feuchten Wäldern anzutreffen ist, folgt einem Hibernationsmuster, das eng an die natürlichen Winterbedingungen in ihrem bevorzugten Lebensraum gekoppelt ist.

Ernährung und Ökologische Rolle

Alle drei Arten ernähren sich überwiegend von pflanzlichen und tierischen Nahrungsquellen, unterscheiden sich jedoch in ihrer Nahrungsauswahl. Die Haselmaus bevorzugt Früchte, Nüsse und Insekten, was ihr in den dichten Wäldern, in denen sie lebt, eine ausgewogene Ernährung ermöglicht. Der Gartenschläfer nutzt in urbanen und vorstädtischen Umgebungen die vielfältigen Nahrungsquellen, die von Samen über Früchte bis hin zu kleinen Insekten reichen. Der Siebenschläfer, der in ungestörten, natürlichen Habitaten anzutreffen ist, hat sich ebenfalls an ein breites Nahrungsspektrum angepasst, wobei sein langer Winterschlaf dazu beiträgt, Energie zu sparen und in Zeiten knapper Nahrung auf gespeicherte Reserven zurückzugreifen.

Gartenschläfer Steckbrief - Wildtiere in Deutschland

Zusammengefasst zeigen sich die Unterschiede zwischen Haselmaus, Gartenschläfer und Siebenschläfer in ihrer Körpergröße, ihrem Lebensraum, ihrem Hibernationsverhalten und ihrer Ernährung. Diese Anpassungen ermöglichen es jeder Art, in ihrer spezifischen ökologischen Nische zu überleben und tragen maßgeblich zur Artenvielfalt in Europa bei.

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