
Symbolfoto: iStock.com/Alan Walker
Seit 1971 wählen der Naturschutzbund Deutschland (NABU) zusammen mit dem Landesbund für Vogel- und Naturschutz in Bayern (LBV) jährlich einen Vogel des Jahres. Diese Aktion soll auf heimische Vogelarten und ihre Bedrohung aufmerksam machen und Menschen motivieren, sich aktiv für Vogelschutz und Lebensräume einzusetzen.
- Ein Fachgremium von NABU und LBV schlägt jährlich fünf Vogelarten als Kandidaten vor, oft solche, bei denen besondere Schutzmaßnahmen nötig sind.
- Die Öffentlichkeit stimmt anschließend online über diese Kandidaten ab. Die Wahlperiode läuft in der Regel über mehrere Wochen im Spätherbst.
- Der gewählte Vogel repräsentiert ein wichtiges Naturschutzthema des Jahres, etwa Gefährdung durch Lebensraumverlust, Rückgang von Insekten oder Schutz alter Bäume.
Aktuell laufende Kandidaten & Ausblick
Für das Jahr 2026 sind laut NABU diese Vogelarten zur Wahl gestellt:
- Amsel
- Schleiereule
- Rebhuhn
- Waldohreule
- Zwergtaucher
Jede dieser Arten steht für unterschiedliche Probleme und Lebensraumtypen: etwa Rückgang in der Kulturlandschaft, Schutz von Ufervegetation, Erhalt altholzreicher Wälder oder das Bewahren von Kleingewässern. Die Wahl läuft vom 2. September bis zum 9. Oktober 2025
Einige ausgewählte Arten und ihre Bedeutung
Art | Besonderheit | Grund für Wahl |
---|---|---|
Hausrotschwanz | Charakteristischer Singvogel in Städten und Dörfern | Rückgang durch Gebäudesanierungen und fehlende Brutplätze |
Kiebitz | Markanter Bodenbrüter mit akrobatischem Balzflug | Stark gefährdet durch Verlust von Feuchtwiesen |
Wiedehopf | Auffällig durch seine Federhaube | Symbol für naturnahe Kulturlandschaften |
Schleiereule | Lautlose Jägerin der Nacht | Gefährdet durch Verlust von Scheunen und Nistplätzen |
Feldlerche | Bekannt für ihren anhaltenden Singflug | Rückgang durch intensive Landwirtschaft |

Symbolfoto Amsel: iStock/Markus Hentschel
Kleine historische Beispiele
- Die Feldlerche wurde zweimal Vogel des Jahres (1998 & 2019) – ein Vogel, dessen Rückgang als Agrarvogel besonders alarmierend ist.
- Das Rotkehlchen war 2021 Vogel des Jahres – als Art, die vielen Menschen vertraut und gleichzeitig Sensibilität für Insekten und Gartenlebensräume symbolisch verbindet.
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Die Wahl des „Vogel des Jahres“ durch NABU und LBV ist mehr als Symbolik: Sie lenkt Aufmerksamkeit auf bedrohte Vogelarten, sensibilisiert für Naturschutz, und fördert praktische Maßnahmen. Durch öffentliche Mitwirkung entsteht eine breite Unterstützung in der Gesellschaft. Arten wie Hausrotschwanz, Kiebitz, Wiedehopf oder aktuelle Kandidaten für 2026 stehen stellvertretend für konkrete ökologische Herausforderungen.
Quellen: NABU – Vogel des Jahres (www.nabu.de), LBV – Vogel des Jahres Bayern (www.lbv.de) sowie BirdLife International (www.birdlife.org). Alle Informationen wurden am 20.09.2025 um 07:29 Uhr abgerufen.
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Amsel
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