Symbolfoto Schneeleopard: iStock/Rixipix
Der Schneeleopard zählt zu den geheimnisvollsten Wildtieren der Erde – selten gesehen, kaum fotografiert und schwer zu erforschen. Nun ist es Forschern in Bhutan gelungen, den scheuen Schneeleoparden (Panthera uncia) auf ganz neue Weise nachzuweisen. Wie der World Wildlife Fund (WWF) berichtet, wurden in mehreren Flussgebieten des Himalaya genetische Spuren der Großkatze entdeckt – mithilfe sogenannter Umwelt-DNA, kurz eDNA. Diese moderne Methode erlaubt es, Tierarten über ihre genetischen Rückstände im Wasser oder Boden zu identifizieren, ohne sie direkt beobachten zu müssen.
Das Forschungsteam des WWF sammelte Wasserproben in zentralen und westlichen Regionen Bhutans, um Hinweise auf die dort lebenden Tierarten zu gewinnen. In diesen Proben fanden Wissenschaftler schließlich DNA-Spuren, die eindeutig dem Schneeleoparden zugeordnet werden konnten. Nach Angaben des WWF handelt es sich dabei um den ersten offiziellen eDNA-Nachweis dieser Art im Land.
Die Entdeckung zeigt, dass Schneeleoparden nicht nur in den extremen Höhen der Himalaya-Gebirgsketten leben, sondern auch in tiefer gelegenen Regionen vorkommen. Diese Erkenntnis erweitert das bisherige Verständnis ihres Lebensraums erheblich. Zudem ermöglicht die eDNA-Methode eine schonende Erfassung gefährdeter Wildtiere, da keine Fallen, Kameras oder Sender notwendig sind.
Bedeutung für den Schutz des Schneeleoparden
Wie der WWF betont, ist der Nachweis von enormer Bedeutung für den internationalen Artenschutz. Weltweit leben Schätzungen zufolge weniger als 7.000 Schneeleoparden, und ihr Bestand nimmt weiter ab. Hauptbedrohungen sind Wilderei, Lebensraumverlust und Konflikte mit Viehhaltern.
Der Fund in Bhutan gilt daher als Hoffnungssignal: Die gesammelten Daten fließen direkt in das Nationale Schneeleoparden-Monitoring-Programm des Landes ein, das von der bhutanischen Regierung in Kooperation mit dem WWF betrieben wird. Ziel ist es, die Verbreitung der Tiere besser zu dokumentieren und effektive Schutzstrategien zu entwickeln.
Internationale Zusammenarbeit als Schlüssel
Symbolfoto Schneeleopard Jungtier: iStock/gnagel
Bhutan als Vorreiter beim Einsatz von Umwelt-DNA
Der erfolgreiche Nachweis zeigt, wie stark sich der Einsatz moderner Methoden im Naturschutz verändert. Nach Angaben des WWF wird die Umwelt-DNA-Analyse künftig eine noch größere Rolle beim Monitoring bedrohter Arten spielen. Besonders in schwer zugänglichen Gebirgsregionen wie dem Himalaya bietet sie enorme Vorteile.
Bhutan zählt bereits heute zu den Ländern Asiens, die am konsequentesten den Schutz ihrer Bergökosysteme verfolgen. Über 50 Prozent der Landesfläche stehen unter Naturschutz – ein weltweiter Spitzenwert. Laut WWF unterstreicht die aktuelle Entdeckung, dass selbst in entlegenen Regionen noch intakte Lebensräume existieren, die für viele Arten überlebenswichtig sind.
Hoffnung für den Himalaya und darüber hinaus
Schneeleoparden gelten als Indikatorart für stabile Gebirgsökosysteme – wo sie leben, funktioniert die Natur. Der eDNA-Nachweis in Bhutan beweist, dass diese Lebensräume noch immer Rückzugsorte für seltene Wildtiere bieten. Doch ihr Überleben hängt davon ab, ob es gelingt, Naturschutz und menschliche Nutzung langfristig in Einklang zu bringen.
World Wildlife Fund (WWF) – Pressemitteilung: „eDNA reveals snow leopard presence in Bhutan’s mountain rivers“, veröffentlicht am 20. Oktober 2025
🔗 https://www.worldwildlife.org/news/stories/edna-reveals-snow-leopard-presence-in-bhutans-mountain-rivers
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