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Igel finden in unserer aufgeräumten Kulturlandschaft oft nicht mehr genug natürliche Nahrung. Besonders geschwächte oder untergewichtige Igel profitieren im Herbst von zusätzlicher Fütterung. Doch es ist ebenso wichtig zu wissen, wann man aufhören sollte, Igel zu füttern, damit die Tiere sich rechtzeitig an die natürlichen Bedingungen anpassen. Eine zu lange Fütterung kann dazu führen, dass Igel ihren Winterschlaf verzögern oder sich nicht mehr eigenständig auf Nahrungssuche begeben.
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Wann sollte man aufhören, Igel zu füttern, bevor sie in den Winterschlaf gehen?
Igel gehen nicht zu einem festen Datum in den Winterschlaf, sondern richten sich nach Temperaturen und Nahrungsangebot. Wichtig ist:
- Solange es frostfrei ist, kann noch Nahrung angeboten werden.
- Sobald die Temperaturen regelmäßig unter 6 °C sinken und der Igel das Futter nicht mehr annimmt, sollte man das Füttern einstellen.
- Untergewichtige Jungigel, die im Spätherbst unter 600 g wiegen, können in menschlicher Obhut versorgt werden. Hier ist es ratsam, sich an eine Wildtierstation zu wenden.
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Wann sollte man aufhören, Igel zu füttern, wenn sie aus dem Winterschlaf kommen?
Nach dem Winterschlaf sind Igel oft geschwächt und finden anfangs wenig Nahrung. Ein kurzzeitiges Futterangebot im Frühjahr kann ihnen helfen, wieder zu Kräften zu kommen. Doch:
- Wenn die Temperaturen steigen und Insekten, Schnecken und Würmer wieder aktiv sind, sollte man das Zufüttern beenden.
- Igel müssen lernen, sich selbst zu versorgen, um nicht abhängig von Menschen zu werden.
- Längere Fütterung im Frühjahr kann dazu führen, dass sich die Tiere nicht auf die natürlichen Nahrungsquellen konzentrieren.
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Wie erkennt man, dass ein Igel kein Futter mehr braucht?
Nicht jeder Igel, der sich am Futterplatz zeigt, ist hilfsbedürftig. Ein gesundes Tier kommt normalerweise nachts und zeigt ein agiles, waches Verhalten. Hinweise, dass das Füttern eingestellt werden kann:
- Der Igel nimmt das Futter nicht mehr regelmäßig an.
- Sein Körpergewicht ist ausreichend, d. h. im Herbst über 600 g oder im Frühjahr kräftig genug für die Nahrungssuche.
- Die Umgebung bietet wieder natürliches Nahrungsangebot, z. B. durch wärmere Temperaturen und Insektenaktivität.
Alternative Unterstützung für Igel im Garten
Auch wenn man aufhören sollte, Igel zu füttern, gibt es andere Wege, ihnen zu helfen:
- Natürliche Rückzugsorte schaffen, z. B. durch laubige Ecken, Totholz oder dichte Hecken.
- Pestizide und chemische Schädlingsbekämpfung vermeiden, damit die Igel genug Nahrung finden.
- Flache Wasserschalen anbieten, vor allem im Sommer.
- Gefahrenquellen im Garten minimieren, z. B. steile Teichränder oder ungesicherte Kellerschächte.
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