Website-Icon WildbrĂŒcke

Igel Nachwuchs: Alles Wichtige ĂŒber Geburt, Aufzucht und Schutz der Jungtiere

Igel Nachwuchs - Wildtiere in Europa

Igel Nachwuchs - Wildtiere in Europa

Igel Nachwuchs - Wildtiere in Europa

Foto: iStock/JMrocek

Jeden Herbst tauchen vermehrt kleine Igel in GĂ€rten und Parks auf. WĂ€hrend einige schon krĂ€ftig genug fĂŒr den Winter sind, haben andere noch nicht genug Gewicht, um die kalte Jahreszeit zu ĂŒberstehen. Doch wie kommt es eigentlich zum Igel Nachwuchs, wie verlĂ€uft die Aufzucht der Jungtiere und wann brauchen sie menschliche Hilfe?

NatĂŒrlich entdecken – mit WildbrĂŒcke

Die Geburt des Igel Nachwuchs und die ersten Lebenstage

Igel bringen ihren Nachwuchs meist zwischen Juni und September zur Welt. Die Tragzeit betrĂ€gt etwa 35 Tage, und pro Wurf werden vier bis sieben Jungtiere geboren. Die Geburt erfolgt in einem geschĂŒtzten Nest aus Laub und Gras, das die Mutter gut versteckt. Direkt nach der Geburt sind die Jungtiere blind, taub und nackt. Ihre weichen Stacheln werden innerhalb weniger Stunden fester, bieten aber noch kaum Schutz.

In den ersten Wochen hĂ€ngt der gesamte Nachwuchs von der Mutterigel ab. Sie sĂ€ugt ihre Jungen etwa vier bis sechs Wochen, bevor sie beginnen, feste Nahrung zu sich zu nehmen. In dieser Zeit ist es besonders wichtig, dass die Mutter ungestört bleibt, da eine zu große Störung dazu fĂŒhren kann, dass sie das Nest verlĂ€sst oder sogar ihre Jungen verstĂ¶ĂŸt.

NatĂŒrlich entdecken – mit WildbrĂŒcke

Entwicklung und SelbststÀndigkeit der jungen Igel

Nach etwa zwei Wochen öffnen die kleinen Igel zum ersten Mal ihre Augen und beginnen, ihre Umgebung zu erkunden. Ihre Stacheln verhÀrten sich weiter, und sie entwickeln langsam ihren typischen Körperbau. Zwischen der vierten und sechsten Woche werden sie von der Muttermilch entwöhnt und gehen zunehmend selbststÀndig auf Nahrungssuche.

In dieser Phase ist die Nahrungssuche besonders wichtig. Die Jungigel mĂŒssen schnell genug an Gewicht zunehmen, um den kommenden Winter zu ĂŒberstehen. Sie ernĂ€hren sich von Insekten, RegenwĂŒrmern, Schnecken und kleinen Wirbellosen. Finden sie nicht genug Nahrung, sind sie im Herbst oft noch zu klein und benötigen UnterstĂŒtzung.

Foto: iStock/Radoslaw Kozik

Gefahren und Herausforderungen fĂŒr den Igel Nachwuchs

Junge Igel sind zahlreichen Gefahren ausgesetzt. Besonders in den ersten Lebenswochen sind sie leichte Beute fĂŒr grĂ¶ĂŸere Wildtiere. Doch auch der Mensch stellt unbewusst eine Bedrohung dar. MĂ€hroboter, LaubblĂ€ser und Pestizide sind einige der grĂ¶ĂŸten Gefahren fĂŒr die Jungtiere.

Ein weiteres Problem ist der Lebensraumverlust. Immer mehr naturnahe FlĂ€chen verschwinden, sodass es fĂŒr Igel schwerer wird, geeignete NistplĂ€tze zu finden. Wer den Igel Nachwuchs unterstĂŒtzen möchte, kann im Garten einen Laubhaufen oder eine ungestörte Ecke als Unterschlupf bereitstellen. Auch das Bereitstellen von frischem Wasser und geeignetem Futter (z. B. Katzenfutter ohne Soße oder Gelee) kann helfen.

Wann brauchen junge Igel Hilfe?

Nicht jeder kleine Igel ist hilfsbedĂŒrftig. Gesunde Jungtiere mit ausreichend Gewicht (mindestens 500 bis 600 Gramm im Herbst) können den Winter alleine ĂŒberstehen. Kritisch wird es, wenn ein Igel tagsĂŒber unterwegs ist, sehr schwach wirkt oder unterkĂŒhlt ist. In solchen FĂ€llen kann es sinnvoll sein, ihn vorsichtig aufzunehmen und eine Igelstation oder einen Tierarzt zu kontaktieren.

Besonders wichtig ist, dass Igel nicht mit Milch oder Obst gefĂŒttert werden, da dies zu schweren Verdauungsproblemen fĂŒhren kann. Wer einem hilfsbedĂŒrftigen Igel helfen möchte, sollte sich vorab gut informieren oder Experten zu Rate ziehen.

Die Geburt des Igel Nachwuchs findet meist im Sommer statt, und die ersten Wochen sind fĂŒr die Jungtiere besonders kritisch. WĂ€hrend einige sich gut entwickeln und selbststĂ€ndig werden, sind andere durch Nahrungsmangel, Umweltgefahren oder Krankheiten bedroht. Wer den kleinen Igeln helfen möchte, kann durch einfache Maßnahmen im Garten einen sicheren RĂŒckzugsort schaffen. In NotfĂ€llen sollte immer eine Fachstelle kontaktiert werden, um den Tieren die bestmögliche UnterstĂŒtzung zu bieten.

Wenn du mehr ĂŒber den Igel erfahren möchtest, kannst du dir unseren Igel – und ĂŒber 100 weitere spannende Wildtier-PDFs fĂŒr Unterricht, NaturpĂ€dagogik oder zuhause. Einfach E-Mail eintragen und los geht’s! und dort oder unter www.wildbruecke.de/igel/ alle spannenden Informationen bequem nachlesen.

Weitere Artikel zum Igel

Lebensraum Igel: Wie Igel leben und wo sie Schutz finden

Der Lebensraum Igel umfasst eine Vielzahl von natĂŒrlichen und urbanen Gebieten. Sie bevorzugen strukturreiche GĂ€rten, Hecken und Wiesen, die ihnen Schutz und Nahrung bieten. Doch zunehmende Bebauung und UmweltverĂ€nderungen setzen den Tieren zu. Wie sieht ein idealer Lebensraum fĂŒr Igel aus, und was kann man tun, um ihn zu schĂŒtzen?

mehr lesen

Igel im Garten – So machst du ihn igelfreundlich

Ein igelfreundlicher Garten bietet Unterschlupf, Nahrung und Schutz vor Gefahren. Mit einfachen Maßnahmen wie Laubhaufen, heimischen Pflanzen und sicheren DurchgĂ€ngen lĂ€sst sich der Garten zu einem optimalen Lebensraum fĂŒr Igel gestalten.

mehr lesen

Igel gefunden, was tun? Wichtige Maßnahmen zur Erstversorgung

Ein gefundener Igel braucht oft schnelle Hilfe – doch nicht jeder Igel ist tatsĂ€chlich hilfsbedĂŒrftig. Besonders geschwĂ€chte, verletzte oder untergewichtige Tiere benötigen dringend eine Erstversorgung und sollten in die HĂ€nde von fachkundigen Wildtierhilfen gegeben werden.

mehr lesen

Igel Kothaufen – So erkennt man sie

Wer einen Igel Kothaufen im Garten entdeckt, kann daraus wichtige RĂŒckschlĂŒsse ziehen. Form, Farbe und Konsistenz geben Hinweise auf die ErnĂ€hrung und den Gesundheitszustand des Igels. Besonders im Herbst, wenn Igel aktiv nach Nahrung suchen, sind ihre Spuren hĂ€ufiger zu finden.

mehr lesen

Futter fĂŒr Igel – Was sie wirklich fressen dĂŒrfen

Nicht jedes Futter fĂŒr Igel ist geeignet – wĂ€hrend natĂŒrliche Insekten eine optimale ErnĂ€hrung bieten, sind viele Lebensmittel aus der KĂŒche ungeeignet. Besonders in der Herbstzeit kann eine zusĂ€tzliche Futterquelle entscheidend fĂŒr das Überleben sein.

mehr lesen
Die mobile Version verlassen