Foto: iStock/MriyaWildlife
Klasse:
Vögel
Ordnung:
Sperlingsvögel (Passeriformes)
Familie:
Bartmeisen (Panuridae)
Aussehen
Größe:
14–16 cm
Gewicht:
10–18 g
Alter:
bis zu 10 Jahre
Nahrung
Ihre Ernährung ist jahreszeitlich angepasst: Im Sommer jagt sie Insekten und Spinnen, im Winter frisst sie überwiegend Samen des Schilfs. Durch diese Flexibilität kann sie auch in kalten Monaten überleben.
Verbreitung
Die Bartmeise ist in Europa und Asien weit verbreitet. In Deutschland ist sie besonders im Nordosten und entlang großer Flüsse zu finden, etwa an der Elbe, Havel und im Nationalpark Unteres Odertal.
Bartmeise Flugbild
Heimsich oder Invasiv
In Deutschland gilt die Bartmeise als heimischer Standvogel, der auch im Winter in seinen Brutgebieten bleibt.
Lebensweise
Bartmeisen sind äußerst bewegliche und soziale Wildtiere. Sie leben meist in kleinen Schwärmen und bewegen sich geschickt durch dichte Schilffelder. Ihr typischer Ruf ist ein helles, klingelndes „ping“, das weithin hörbar ist.
Lebensraum
Sie bevorzugen Schilfgebiete, Feuchtwiesen und Röhrichte an Seen und Flüssen. Diese Lebensräume bieten ihnen sowohl Schutz als auch Nahrung – jedoch werden sie durch Trockenlegung und Uferverbauung zunehmend bedroht.
Feinde
Zu den natürlichen Feinden zählen Greifvögel, Wiesel, Marder und Hauskatzen. Starke Winter oder Hochwasser können ebenfalls gefährlich werden.
Interessante Fakten
- Nur das Männchen trägt den auffälligen „Bartstreif“ – das Weibchen ist unauffälliger gefärbt.
- Bartmeisen können im Winter von einer tierischen auf pflanzliche Nahrung umstellen.
- Ihr Gesang erinnert an ein hell klingelndes „ping“ – daher wird sie in England „Ping Bird“ genannt.
- Sie klettern und balancieren akrobatisch an Schilfhalmen.
- Bartmeisen leben ganzjährig im Schilf und ziehen kaum weiter.
- Im Flug wirkt ihr langer Schwanz als Steuerorgan.
- Sie bilden im Winter kleine Schwärme, die sich leise rufend durch das Schilf bewegen.
- Ihre Nester sind kunstvoll aus Halmen und Federn gebaut.
- Bartmeisen sind ein Indikator für intakte Feuchtgebiete.
- In Deutschland gibt es schätzungsweise 2.000–3.000 Brutpaare.
Häufig gestellte Fragen
Wo lebt die Bartmeise in Deutschland?
Vor allem in Nord- und Ostdeutschland, an Schilfgebieten entlang von Elbe, Havel, Oder und Bodensee.
Wie erkennt man eine Bartmeise?
Am orangenen Gefieder, dem grauen Kopf und beim Männchen an den markanten schwarzen Bartstreifen.
Was frisst die Bartmeise im Winter?
Im Winter frisst sie Samen des Schilfs und anderer Röhrichtpflanzen.
Ist die Bartmeise ein Zugvogel?
Nein, sie ist Standvogel und bleibt das ganze Jahr über in ihren Lebensräumen.
Wie alt wird eine Bartmeise?
Sie kann bis zu 10 Jahre alt werden.
Wie ruft die Bartmeise?
Ihr Ruf klingt wie ein helles, klingelndes „ping“, das oft im Chor erklingt.
Wo brütet die Bartmeise?
Tief im Schilf, gut versteckt, meist in Bodennähe.
Wann brütet die Bartmeise?
Zwischen April und Juli, abhängig von Witterung und Nahrungsangebot.
Wovon hängt der Bestand der Bartmeise ab?
Von intakten Feuchtgebieten und ausreichendem Schilfbestand.
Warum ist die Bartmeise wichtig für das Ökosystem?
Sie trägt zur Insektenregulation bei und zeigt die Gesundheit von Feuchtgebieten an.
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Fischadler
Der Fischadler ist ein eleganter Greifvogel mit auffälligem Gefieder und einer einzigartigen Jagdtechnik. In Deutschland ist er nur stellenweise heimisch, doch wo er brütet, lässt er sich gut beobachten – vor allem an fischreichen Seen und Flüssen. Als Spezialist für den Fischfang beeindruckt er mit präzisen Tauchflügen und kraftvollem Flugbild.
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Der Baumfalke ist ein eleganter Greifvogel, der besonders durch seine wendigen Flugmanöver auffällt. Er ist in Deutschland zwar selten, aber in offenen Landschaften mit angrenzenden Wäldern und Feuchtgebieten anzutreffen. Als Spezialist für die Jagd auf fliegende Insekten und Kleinvögel ist er im Sommerhalbjahr bei uns zu beobachten – ein faszinierender Flugkünstler mit Zugtrieb.
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Kaum größer als ein Daumen, aber immer in Bewegung – das Wintergoldhähnchen ist ein wahres Naturwunder. In ganz Deutschland verbreitet, lebt es hauptsächlich in Nadelwäldern und beeindruckt mit seinem leuchtend gelben Scheitel und seinem pausenlosen Futtersuchen. Trotz seiner Winzigkeit trotzt es selbst dem kalten Winterwetter mit erstaunlicher Ausdauer.
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